Damit der Wohn-Riester sich mehr rechnet, hat die Bundesregierung Ende September 2012 ein Elf-Punkte-Programm für die private Altersvorsorge beschlossen. Dabei waren sich die Spitzen der Koalition über die Zielrichtung einig, denn der Wohn-Riester soll wie andere Riester-Produkte prinzipiell transparenter werden.
Außerdem sollen Kunden schon beim Abschluss feststellen können, wie rentabel sich diese Form der privaten Altersvorsorge gestaltet.
Bestandteile im Elf-Punkte-Programm
Das Elf-Punkte-Programm behandelt beim Wohn-Riester die Themen Kapital, Besteuerung, Genossenschaften, Investitionen, Entnahmen, Verzinsung, Anträge, Behinderte, Umbau für Behinderte, Selbstnutzung sowie Tod oder Scheidung. Zu Beginn des Jahres 2013 wird dieses Elf-Punkte-Programm durch Bundestag und Bundesrat überprüft.
Wenn die beiden Gremien zustimmen, werden die Anbieter des Wohn-Riesters verpflichtet, jeden Vertrag der privaten Altersvorsorge transparent darzustellen. Kunden müssen ersehen können, wie rentabel der Wohn-Riester sein wird, welche Kosten auf sie zukommen und wie sich das Anlagerisiko darstellt. Eine Wende sehen Verbraucherschützer für die private Altersvorsorge durch das Regelwerk aber noch nicht heraufziehen.
Man wolle sehen, dass sich Änderungen unmittelbar positiv auf die Finanzierung auswirken, äußerte sich der Vorsitzende der Bundesverbraucherzentrale Gerd Billen. Der Anlass für das neue Altersvorsorge-Verbesserungsgesetz ist die Erkenntnis von Regierungen, dass dem demografischen Wandel in den Industrienationen nur noch mit privater Altersvorsorge begegnet werden kann.
Wohn-Riester ist rentabel
Die Riester-Rente sieht sich mannigfaltiger Kritik ausgesetzt, der Wohn-Riester hingegen erweist sich offensichtlich als Erfolgsmodell. Er erscheint nicht nur den Verbrauchern, sondern auch Experten als rentabel. Der Zuspruch ist auch an der Zahl der Abschlüsse ablesbar. Während die klassische oder fondsgebundene Riester-Rente nur noch wenig Zuwachs verzeichnet, steigen die Abschlüsse beim Wohn-Riester nach wie vor rasant an.
Im ersten Halbjahr 2012 stieg die Zahl der Verträge um fast 20 %, inzwischen besitzen 907.000 deutsche Haushalte einen Wohn-Riester. Max Herbst, Experte der FMH Finanzberatung, hält das Modell in jedem Fall für rentabel. Durch den Elf-Punkte-Plan werde es noch attraktiver, was der Fachmann anhand von 12 verschiedenen Varianten vorrechnete.
Die Einsparungen fallen üppig aus, bei einer unterstellten (sehr üblichen) Finanzierungssumme von 250.000,- € kann eine Familie mit dem Wohn-Riester rund 30.000,- € sparen. Das kommt nicht nur durch Förderung und Zinseszinseffekt zustande, etwas besser verdienende Familien profitieren auch deutlich vom Steuervorteil. Dabei wird der Höchstbetrag (2.100,- €) als Sonderausgabe abgesetzt.