Wenn die Tage kürzer, die Nächte länger und das Wetter immer feuchter, kälter und schlechter wird, kann es schnell vorkommen, dass Sie sich müde, antriebslos und abgeschlagen fühlen. Nicht selten kann sich sogar eine regelrechte winterliche Depression entwickeln.
Depression und saisonal abhängige Depression
Eine winterliche Depression ist nicht mit einer echten Depression gleichzusetzen. Man kann beide anhand der Symptome deutlich voneinander abgrenzen: Depressive Menschen leiden an Appetit- und Schlaflosigkeit. Hingegen gehören zu den typischen Anzeichen für den Winterbluesein massives Schlafbedürfnis und Heißhungerattacken. Jedoch gibt es ein Symptom, welches die Anwendung der Bezeichnung Depression auf den Winterblues rechtfertigt: Bei beiden Krankheitsbildern können Betroffene sich zu nichts aufraffen. Schon allein das morgendliche Aufstehen wird zu einem Kraftakt. Diese Antriebslosigkeit wird durch Konzentrationsstörungen und Libidoverlust ergänzt. Soziale Kontakte werden stark reduziert oder komplett abgebrochen, da das Umfeld meist die Stimmung der Betroffenen abtut oder ihnen Vorwürfe macht.
Ursachen für Winter-Depressionen
Die Ursachen für Depression und somit auch Winter-Depression sind noch weitestgehend unerforscht. Vermutlich spielt Stress eine große Rolle als Auslöser von Winter-Depressionen und Depressionen im Allgemeinen. Dazu gehören nicht nur beruflicher Stress, sondern alle gravierenden Veränderungen, die das eigene Leben betreffen. Im Umkehrschluss löst die Erkrankung an sich ebenfalls Stress aus, da die Symptomatik einen alles als Stress empfinden lässt. Am besten beugt man also einer Winter-Depression vor, wenn man Stress vermeidet undgenügend Entspannungsphasen einbaut.
Mittel gegen die winterliche Depression
Doch gegen deprimierte Stimmungen im Winter lässt sich darüber hinaus eine Menge tun: SchonNahrungsmittel wie Bananen und dunkle Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil können helfen, einer Depression vorzubeugen, da sie viel Serotonin enthalten. Serotonin ist dafür bekannt gegen schlechte Stimmungen und sogar gegen leichte Depressionen zu wirken. AuchKräutertees aus Baldrian, Melisse oder Hopfen können helfen, Trübsinn zu lindern.
Bei leichten Depressionen empfiehlt der Arzt gerne Johanniskraut, das bequem in Kapselform eingenommen oder ebenfalls als Tee getrunken werden kann. Ein Lavendelkissen neben dem Bett beruhigt die Nerven und sorgt für wohltuenden Schlaf. Der Arzt rät auch gerne zuSpaziergängen an frischer Luft, da sie beleben und bedrückte Stimmungen ebenso gut wiesportliche Betätigung im Freien vertreiben. Denn regelmäßige Bewegung setzt Glückshormone frei.
Umgeben Sie sich mit bunten Farben. Stellen Sie einen fröhlichen Blumenstrauß auf den Tisch, tauschen Sie Ihre Sofakissen gegen Kissen in Orange, Gelb, Rot oder Grün aus. Ihr Arzt wird Ihnen bestätigen, dass bunte Farben die Sinne beleben, einer Depression vorbeugen und bei schon bestehender niedergedrückter Stimmung vitalisierende Wirkung erzielen.
Lichttherapie gleicht Melatonin-Überschuss aus
Einen gravierenden Anteil an der Entstehung von Winter-Depression trägt wahrscheinlich dieniedrige Lichtintensität in der dunklen Jahreszeigt. Je mehr Tageslicht scheint, desto weniger wird Melatonin vom Körper produziert. Dieses Hormon beeinflusst mitunter den Schlaf-Wach-Rhythmus des Körpers. Somit wird im Winter deutlich mehr Melatonin produziert, wodurch Betroffene Antriebslosigkeit, Schläfrigkeit und vor allem Heißhungerattacken verspüren.
Am schnellsten gegen Depression hilft eine Lichttherapie, zu der Sie am besten Ihren Arzt befragen. Die Lichttherapie besteht darin, dass Sie täglich aus mindestens einem Meter Abstand für etwa 30 bis 120 Minuten in eine Tageslichtlampe oder eine damit vergleichbar helle Lichtquelle aus Kunstlicht schauen. Am wirkungsvollsten entfaltet sich diese Lichttherapie direkt nach dem Aufstehen. Das Licht muss während der Therapie zwar auf die Netzhaut treffen – es ist aber nicht notwendig, direkt in die Lichtquelle zu sehen. Bei einer Licht-Exposition von 10.000 Lux für jeweils 30 Minuten oder von 2.500 Lux für zwei Stunden ist die Wirksamkeit dieser Therapie gegen Winter-Depression inzwischen wissenschaftlich nachgewiesen.