Den Wechsel von der gesetzlichen Krankenkasse zur privaten Krankenkasse sollte man sich gut überlegen – ist man einmal privat versichert, ist eine Rückkehr in die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) kaum mehr möglich. In Deutschland sind etwa neun Millionen Menschen privat versichert. Für die Kostenübernahme im Krankheitsfall sind private Firmen zuständig.
Kunden, die in die Private Krankenversicherung (PKV) wechseln, zahlen monatlich eine bestimmte Summe, die sich nicht nach dem Lohn richtet, sondern nach den Leistungen der privaten Krankenversicherungsgesellschaft. Wer eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Erkrankung in sich trägt, z.B. durch Vorerkrankungen, zahlt ebenso mehr. Oft wird eineGesundheitsprüfung verlangt. DKV, Debeka, Allianz oder Signal bieten private Krankenversicherungen an.
Oft garantieren die Anbieter der PKV, den Arzt frei wählen zu können im Krankheitsfall und bei schwerwiegenden Therapien, wie der Krebstherapie, die neuesten Medikamente und qualitativ hochwertige medizinische Leistungen zur Verfügung zu stellen. Doch trotz aller Vorteile durch einen Wechsel in eine PKV sollte man bedenken, dass dieser einer lebenslangen Bindung gleichkommt.
In die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) zurück zu wechseln ist fast nicht möglich. Denn man kann in der Regel von der privaten Krankenversicherung nur dann in die GKV zurückkehren, wenn das erzielte Einkommen für mindestens ein Jahr unter der Versicherungspflichtgrenze liegt, wenn man vom Selbstständigen zum Arbeitnehmer wird und unter 55 Jahre alt ist. Es ist vom Gesetzgeber nicht gewollt, dass man im jungen Alter privat versichert ist, und dann in die gesetzliche Versicherung zurückkehrt. Ist man mit seinem Anbieter unzufrieden, kann man innerhalb der PKV noch wechseln.
Hohe Kostensteigerungen
Weil die privaten Krankenversicherungen viele Leistungen anbieten, sind sie von Kostensteigerungen besonders betroffen, was sich in Anpassungen, was die Tarife betrifft, niederschlägt. 2008 etwa war ein ausgabenmäßig starker Sprung zu verzeichnen, was sich in veränderten Prämien niederschlug. Viele Ärzte nützen die Tatsache, dass von den Versicherungsunternehmen ohnehin bezahlt werden muss, schamlos aus und ihre Verdienste liegen am oberen Limit.
Altersrückstellungen
Für die neun Millionen Versicherten und die Zusatzversicherten bildeten die Gesellschaften allein 2012 150 Milliarden Euro an Altersrückstellungen. Damit die Versicherungsunternehmen die Beiträge gleich halten können, wird auf Sicherungsmittel wie Rückstellungsmittel für Beitragszahlungen zurückgegriffen. Firmen wie etwa die Provinzial und die DEVK sind in dieser Hinsicht besonders aktiv, Gothaer oder Axa weniger.
Wie die Lebensversicherungsgesellschaften versuchen die Firmen, die PKV anbieten, Zinsen zu erwirtschaften, um die höheren Kosten der Versicherten im Alter berappen zu können. Die Tarife sind höchst different – es kommt auf die Anlage des Kapitals, die Sicherungsmittel und die Verwaltungskosten an, ob eine Gesellschaft rentabel arbeitet. Manche Gesellschaften werben aggressiv um junge Kunden, denen sie günstige Tarife versprechen, um diese dann in fortschreitendem Alter stets anzuheben. Ein Blick in die Vertragsbedingungen lohnt sich jedenfalls.
Beitragssteigerungen
Bei jedem Versicherungsunternehmen finden regelmäßig für private Krankenversicherungen Beitragssteigerungen statt. Die einzige Möglichkeit, dem entgegenzukommen, ist ein von einem Tarif in einen anderen zu wechseln.