Viele Selbständige fragen sich, wie sinnvoll die Rürup-Rente wirklich ist. Kritikerstimmen über die Rürup-Rente, welche nach der Riester-Rente die zweite private Vorsorge mit staatlicher Unterstützung darstellt, werden in letzter Zeit immer lauter.
Sie funktioniert nach dem Konzept, dass man als Vorsorgender selbst Beiträge einzahlt, welche ab einer ansteigenden Prozentzahl ab 60 % von den Steuern abgesetzt werden können und später im Rentenalter ausbezahlt werden. Doch rentiert sich das wirklich? Hier werden einige Vorteile sowie auch Nachteile der Rürup-Rente für Selbständige gegenübergestellt.
Die Vorteile der Rürup-Rente
Einer der klaren Vorteile, den die Rürup-Rente für Selbständige bietet, ist, dass hohe Beitragszahlungen gefördert werden: Zahlt man Beiträge von bis zu 22.172,- € im Jahr ein, können diese von der Steuer abgesetzt werden. Abhängig davon, wie viel man verdient und wie hoch die eigene Steuerlast ist, ist auch die Antwort darauf, ob sich die Rürup-Rente lohnt. Fest steht: Je mehr, desto besser. Sind Ehepaare darüber hinaus gemeinsam veranlagt, rentiert es sich noch mehr.
Weiterhin bietet auch die Flexibilität des Zahlungsbeginns einige Vorteile: Fest steht, dass die Rentenauszahlung auch erst ab einem Alter von 60. Jahren anfangen kann. Verträge, welche ab dem Jahr 2012 abgeschlossen worden sind, geben sogar ein Mindestalter von 62 Jahren an.
Doch alles darüber hinaus steht völlig offen: Man kann die Auszahlung also auch erst mit 75 Jahren beantragen – dies wird beim Vertragsabschluss mit dem entsprechenden Anbieter festgelegt.
Die Nachteile der Rürup-Rente
Einer der Nachteile ist, dass über die Höhe der Rentenauszahlung nicht verfügt werden kann. Ebenfalls ist der Vertrag nicht durch Leihe oder Vererbung übertragbar. Das bedeutet: Wenn der Auszahlungsberechtige frühzeitig stirbt, dann lösen sich die Beiträge einfach auf – niemand sonst hat ein Anrecht auf die Auszahlung dergleichen.
Ebenfalls sind die Beiträge der Rürup-Rente – entgegen vieler Versicherer – nicht pfändungsfrei. Ist man also verschuldet, hat der Staat das Recht, das Geld einzufordern und sich dabei auch an den Renteneinlagen zu bedienen. Andernfalls hätten Renteneinzahler so die Möglichkeit, sich vor den Tilgungsraten zu drücken und sich mit einer hohen Einzahlung eine gutbezahlte Rente zu finanzieren.
Bei der Rürup-Rente für Selbständige würde von Seiten des Finanzamts somit nur genügend Geld für das Existenzminimum übrig bleiben – dies sind Nachteile, die man vor dem Abschluss dieser Rentenform unbedingt mit berücksichtigen sollte.