Wenn die Temperaturen wieder steigen, werden Zecken wieder aktiv. Diese potenziellen Krankheitsüberträger sind winzig klein und werden häufig zu spät bemerkt. Die Tiere übertragen Krankheiten wie Borreliose oder FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis).
Deshalb ist es sehr wichtig, sich vor den kleinen Blutsaugern zu schützen. Schon bei Temperaturen knapp über 0°C muss man mit ihnen rechnen. Ein Zeckenstich ist also nicht nur im Frühjahr oder Sommer möglich, sondern auch im Herbst. Ausnahme: In Höhen ab 1500 m sind die Parasiten praktisch nicht anzutreffen.
Die Tiere halten sich an Grashalmen oder abgefallenem Laub auf und klammern sich an Tieren oder Spaziergängern fest, wenn sie vorbeigehen.
Die richtige Kleidung
Da der beste Schutz ist, nicht gestochen zu werden, ist es ratsam, draußen lange Hosen und feste Schuhe zu tragen. Barfuß oder mit Sandalen gehen bietet den Zecken eine gute Angriffsfläche. Vor allem auf Wiesen, am Waldrand und im Wald ist Vorsicht geboten. Im Unterholz halten sie sich besonders gern auf.
Ein guter Schutz ist auch, die Hosenbeine in die Socken zu stecken, damit die Parasiten nicht so einfach unter die Kleidung gelangen. Zecken krabbeln so lange herum, bis sie für sich eine optimale Stelle zum Zustechen gefunden hat. Dabei bevorzugen sie gut durchblutete, weiche Körperregionen wie Achselhöhlen oder Kniekehlen.
Trägt man helle Kleidung, kann man die Blutsauger leichter erkennen und entfernen, bevor sie stechen können. An glatter Kleidung können sie sich nicht festklammern und rutschen wieder ab.
Anti-Zecken-Sprays
Zum Schutz vor Zecken und einer möglichen Infektion werden im Handel verschiedene Sprays und Cremes angeboten. Die Wirkdauer der Produkte ist jedoch sehr unterschiedlich und bei jedem Menschen verschieden. Manche schützen stundenlang, andere nur sehr kurzzeitig. Diese Schutzmittel werden auf freie Hautpartien aufgetragen. Zusammen mit der richtigen Kleidung ist man dann gut gegen Zecken geschützt.
Schnelles Absuchen des Körpers
Unmittelbar nach einem Aufenthalt im Freien ist es wichtig, sich gründlich auf Zecken abzusuchen. Um keine Stelle zu übersehen, sollte man dies gegenseitig tun. Wichtig bei der Kontrolle sind auch die Fußsohlen, Hautfalten und der Hinterkopf. Da auch Hunde und Katzen Zecken übertragen, sollten sie ebenfalls abgesucht werden, wenn sie von draußen kommen.
Impfen kann vor einer Infektion schützen
Wer in einem Risikogebiet für FSME lebt, sollte sich auf alle Fälle gegen das Virus impfen lassen. FSME kann in schweren Fällen zu einer Gehirnentzündung oder Schädigung des Rückenmarks führen. Im schlimmsten Fall kann die Krankheit sogar tödlich enden. Zur Behandlung von FSME gibt es keine Medikamente, deshalb ist eine Impfung überaus wichtig.
In Deutschland ist die häufigste durch Zecken übertragene Erkrankung jedoch die Borreliose. Sie ist überall verbreitet und es gibt dagegen keine Schutzimpfung. Die Krankheit wird von einer speziellen Bakterienart, den Borrelien, ausgelöst. Typisches Symptom ist ein roter Ring um die Einstichstelle, die sogenannte ‚Wanderröte‘.
Auch Fieber sowie Muskel- und Gelenkschmerzen sind Merkmale einer Borreliose. Durch die Einnahme von Antibiotika wird Spätfolgen wie Hirn-, Herzmuskel- oder Gelenkentzündungen vorgebeugt.