Diese Taten klingen fast zu schön, um tatsächlich wahr zu sein: Stevia ist eine Pflanze, die ähnlich wie Zucker wirkt, dabei aber fast keine Kalorien enthält. Und es kommt noch besser: Der pflanzliche Süßstoff, der aus Stevia gewonnen wird, süßt etwa 30-mal stärker als Zucker. Gleichzeitig schadet er den Zähnen nicht und ist auch von Diabetikern problemlos verwendbar. Aus diesen Gründen können die Produzenten von Stevia, die diese Pflanze als Ersatz für Zucker oder Süßstoff vermarkten wollen, auf große Verkaufserfolge hoffen.
Zucker-Ersatz Stevia kommt aus Südamerika
Stevia stammt ursprünglich aus Südamerika und war in der Europäischen Union bisher nur in Frankreich erlaubt. In anderen EU-Staaten dauerte es dagegen sehr lange, bis der pflanzliche Süßstoff aus Stevia zugelassen wurde. Grund dafür waren die so genannten Stevioglycoside. Diese Inhaltsstoffe von Stevia sind nicht nur süß, sondern standen lange Zeit auch im Verdacht, zur Förderung von Krebs beizutragen, nachdem in einem Tierversuch bösartige Tumore aufgetreten waren.
Allerdings wurden für diesen Versuch Mengen verwendet, die für den menschlichen Verzehr überhaupt nicht geeignet wären. Gleichzeitig wurde der Versuch von Unternehmen finanziert, die selbst verschiedene Konkurrenzprodukte herstellen. Kritik an der Studie ließ daher nicht lange auf sich warten.
Keine gesundheitlichen Risiken des neuen Süßstoffs bekannt
Mittlerweile gibt es keinen Verdacht mehr, dass Stevia Krebs auslösen könnte. Derpflanzliche Süßstoff wurde von der European Food Safety Authority positiv bewertet. In ihrem Gutachten betont die Behörde, dass Steviolglycoside in verschiedenen Tests keine negativen Auswirkungen hatten. Aus diesem Grund wurde Stevia mittlerweile in der gesamten EU zugelassen; diese Zulassung gilt ab dem 2. Dezember 2011. Damit können Verbraucher in allen europäischen Ländern den pflanzlichen Süßstoff künftig als Ersatz für Zucker verwenden und auf diese Weise viele Kalorien sparen.