Die deutsche Wirtschaft fordert eine Senkung der Rentenbeiträge. Laut der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) wäre schon 2012 eine Senkung der Beiträge zur Rentenversicherung von 19,9 % auf 19,6 % möglich, im folgenden Jahr könne der Beitrag dann auf 19,1 % gesenkt werden. Bei einer Senkung der Beiträge von 19,9 % auf 19,1 % geht es jährlich um insgesamt 8 Milliarden Euro, die je zur Hälfte den Arbeitgebern und Arbeitnehmern zugute kämen. Die BDA rief die Bundesregierung dazu auf, diese Beitragssenkungen nicht aus politischen Gründen zu verhindern, denn die Forderung der Wirtschaft entspricht den gesetzlichen Regelungen zur Rentenversicherung.
Senkung der Rentenbeiträge überfällig
Auch Herbert Rische, Präsident der Deutschen Rentenversicherung, hatte vor dem Hintergrund der guten Konjunktur und der niedrigen Arbeitslosigkeit für 2012 schon eine Senkung des Beitragssatzes um 0,3 % in Aussicht gestellt. Denn die gesetzliche Regelung zur Rentenversicherung sieht in Bezug auf den Beitrag folgenden Automatismus vor: Sammeln sich in der Rentenkasse mehr als 1,5 Monatsausgaben – das sind etwa 26 Milliarden Euro – an Rücklagen an, muss der Beitrag zur gesetzlichen Rentenversicherung gesenkt werden.
Die BDA bezeichnete die Senkung des Beitragssatzes als längst überfällig und drängt die Bundesregierung dazu, diese nicht wieder zu verhindern. Der Rentenbeitrag sei durch die außerplanmäßigen Rentensteigerungen und die Rentengarantie viel höher als 2005 im Rahmen der Rentenreform vorhergesagt, insgesamt würden die Beitragszahler mit 13 Milliarden Euro zusätzlich belastet, kritisiert die BDA weiter.
SPD: Mit Rentenbeiträgen Rücklagen bilden und Leistungen verbessern
Im Gegensatz dazu sprechen sich SPD und Sozialverbände gegen eine Senkung der Beiträge aus, stattdessen sollten Leistungen verbessert und ein „finanzieller Puffer“ für die Zukunft angespart werden. Auch die Gewerkschaften sprechen sich für eine Beibehaltung des Beitragssatzes und die Verbesserung von Leistungen aus.