Wie vor kurzem berichtet, stand eine Kürzung der Provisionen für PKV-Makler zur Diskussion. Nun sind endgültige Ergebnisse bekannt geworden: Makler und Versicherungsvertreter erhalten nach einem Beschluss im Bundestag ab dem 01. April 2012 für die Vermittlung einerprivaten Krankenversicherung maximal eine Provision von neun Monatsbeiträgen. Die Stornohaftung für die Zahlung der Provision auf maximal 5 Jahre wird ebenfalls erhöht.
Deckelung in der PKV sorgt für neues Vertrauen in den Wettbewerb
Die Zahlung einer Provision für den Abschluss einer privaten Krankenversicherungunterliegt ab April 2012 einer Deckelung von neun Monatsbeiträgen. Diese Gesetzesänderung des Bundestags ist Bestandteil des verabschiedeten “Gesetzes zur Novellierung des Finanzanlagenvermittler- und Vermögensanlagenrechts”. Die Neuregelung der Bestimmungen für die Zahlung der Provision der PKV wurde notwendig, da Verbraucherschützer dies aufgrund der vorliegenden Wettbewerbsverzerrung gefordert hatten.
Einige große Vertriebsorganisationen boten ihren Mitarbeitern eine Provision von bis zu 18 Monatsbeiträgen für den Abschluss eines Vertrages in der PKV. Diese Provisionshöhe lag weit über dem Durchschnitt der Branche. War die Stornohaftung der Verträge dann abgelaufen, wurden die Kunden zu neuen Verträgen bei anderen Anbietern beraten. Da die Vertreter die für die alten Verträge erhaltenen Provisionen nicht zurückzahlen mussten, rieten sie ihre Kunden nur allzu gerne zum Abschluss einer neuen privaten Krankenversicherung. Die Vertreter kassierten bei erneutem Vertragsabschluss von ihrem Versicherungsunternehmen wiederum die volle Provision.Die Kosten für die erhöhten Provisionszahlungen wurden auf den Versicherungsnehmer umgelegt. Durch die ständigen Neuabschlüsse entstanden dem Kunden Nachteile in Hinblick auf die kurzen Laufzeiten ihrer Verträge.
Kundenwohl in der PKV im Vordergrund
Durch die Deckelung der Zahlungshöhe der Provision und der Ausweitung der Stornohaftung hat der Bundestag nun zu einer Regulierung des Versicherungsmarktes beigetragen. Einige PKV-Unternehmen hatten die zu hohen Provisions-Zahlungen und die Umdeckung der Verträge kritisiert. Aufgrund des Ausschlusses eines Kartellverdachtes konnten sie aber nicht einheitlich dagegen vorgehen, sondern machten mit politischer Lobbyarbeit auf das Problem aufmerksam.
Mit der Deckelung der Provision und der fünfjährigen Stornohaftungszeit in der PKV durch den Bundestag werden die Vermittler nun wieder eher das Kundenwohl im Auge haben und Verträge zugunsten der Versicherungsnehmer anbieten. Der Kunde muss über die gesamte Stornozeit betreut werden, um eine Rückzahlung der Provision zu verhindern. So wird es wieder möglich, vertrauensvolle Beziehungen zwischen Vermittler und Versicherungsnehmer aufzubauen.