Die Stiftung Warentest hat jüngst die Produktinformationsblätter unter die Lupe genommen und herausgefunden, dass die Verbraucher oftmals dadurch eher verunsichert werden. Daher fordert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) jetzt, dass bei der Erstellung von Produktinformationsblättern zukünftig einheitliche Standards verpflichtend gelten sollen.
Produktinformationsblätter bringen Sparern oft keine Klarheit
Beim Blick in Produktinformationsblätter erwarten die Verbraucher, dass diese ihnen klare und verständliche Informationen über die verschiedenen Produkte aus dem Bereich der Altersvorsorge (beispielsweise zur Riester-Rente) geben.
Doch die Stiftung Warentest hat nun ermittelt, dass diese Erwartungen oft nicht erfüllt werden und der Blick in die Informationsblätter die Sparer eher noch zusätzlich verunsichert. Die Stiftung macht das an verschiedenen Punkten fest. So würden beispielsweise Zinsversprechungen gemacht, die bei weitem nicht der Realität entsprechen.
Auch würden den Verbrauchern wichtige Informationen hinsichtlich der Kündigung und der vorzeitigen Verfügung vorenthalten. Zudem kritisiert die Stiftung Warentest, dass es bei einigen Anbietern unfaire Kündigungsbedingungen gebe.
In den Augen der Stiftung ist es ein Skandal, dass den Verbrauchern so viele wichtige Informationen vorenthalten würden.
vzbv fordert verpflichtende einheitliche Standards bei Produktinformationsblättern
Der vzbv fordert nun, dass man Konsequenzen aus den Testergebnissen der Stiftung Warentest zieht und hat sich bereits weitgehende Gedanken dazu gemacht. Wenn es nach der Verbraucherschutzzentrale geht, dann müssen sich in Zukunft die Anbieter bei der Erstellung von Produktinformationsblättern an einheitlichen Standards orientieren.
Der vzbv verlangt, dass die Anbieter dazu verpflichtet werden, sich an diese einheitlichen Standards auch zu halten. Die neuen Standards sollen für alle Finanzprodukte gelten, die das Ansparen von Kapital ermöglichen.
Der vzbv sieht in den Informationsblättern zu Produkten der Altersvorsorge “eine wichtige Orientierungshilfe für Verbraucher” und vertritt daher die Ansicht, dass diese leicht verständliche Informationen benötigen.
EU-Kommission plant PRIP-Verordnung
Auch auf europäischer Ebene wird über das Thema Produktinformationen im Moment heiß debattiert. Grund hierfür ist die von der EU-Kommission geplante PRIP (Packaged Retail Investment Products)-Verordnung, die sich derzeit in der Entwurfsphase befindet.
Die PRIP-Verordnung sieht vereinfachte Informationsblätter vor. Es ist jedoch noch völlig unklar, für welche Produkte die neue Verordnung gelten soll.