Privatpatienten werden häufiger Generika verschrieben

In ihren Bemühungen Kosten einzusparen, greift die Private Krankenversicherung (PKV) öfter als allgemein angenommen auf das Mittel zurück, ihren Mitgliedern Generika anstatt der Originalia zu verabreichen. Dies wurde in einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts der PKV festgestellt, die alle Verordnungszahlen zweier PKV-Anbieter von 2007 bis 2010 untersuchte. Insbesondere im Fall von Erstverordnungen bei Privatpatienten wurde auf Generika zurückgegriffen. Zu den Wirkstoffen, die kaum von einem erhöhten Anteil von Generika betroffen sind, zählt Omeprazol, während bei Pantoprazol der Generika-Anteil besonders hoch war.

Privatpatienten und Generika

Im Allgemeinen wird angenommen, dass Ärzte PKV-Mitgliedern grundsätzlich Originalia verschreiben. Doch das ist bei weitem nicht der Fall. Die unter Kostendruck stehende PKV hat in den letzten Jahren das Verabreichen von Generika als ein Mittel für sich entdeckt, mit dem sie Kosten einsparen könnte. Denn Generika erzielen die gleiche Wirkung wie die Originalia, jedoch zu einem wesentlich günstigeren Preis. Infolge dessen ist die Generika-Quote bei Privatpatienten in den letzten Jahren stark angestiegen.

So hat die Studie des Wissenschaftlichen Instituts der PKV ergeben, dass mittlerweile im Fall einer Erstverschreibung 65 % der Privatversicherten Generika verabreicht bekommen. Wenn es sich um eine längerfristige Medikamententherapie handelt, liegt die Quote immer noch bei 48,7 %.

Welche Wirkstoffe eine besonders hohe Generika-Quote haben

Bei den Wirkstoffen geht der allgemeine Trend dahin, dass der Generika-Anteil in den letzten Jahren deutlich angestiegen ist. In diesem Zusammenhang muss man die Wirkstoffe Amlodipin, Mirtazapin, Fentanyl, Tamsulosin, Bicalutamid, Metoprolol und Venlafaxin erwähnen. Pantoprazol wies einen besonders hohen Anteil an Generika auf.

Bei dem Wirkstoff Omeprazol konnte kein wesentlicher Anstieg der Generika-Quote festgestellt werden – jedoch war diese mit 92 % schon vorher sehr hoch. Auf Generika wird besonders häufig zurückgegriffen, wenn Privatpatienten auf Wirkstoffe neu eingestellt werden. Wenn ein Privatpatient bereits auf Originalia eingestellt ist, scheuen sich Ärzte, diesen auf Generika umzustellen. Deshalb liegt trotz des Anstiegs in den letzten Jahren die Generika-Quote bei PKVimmer noch niedriger als bei gesetzlichen Krankenkassen.