Ein Unternehmen der PKV – die AXA mit ihrem Bereich PKV – steht im Verdacht, der CDU indirektes Sponsoring zu gewähren. Der Grund: Die CDU bietet ihren Mitgliedern einenGruppenrabatt an, wenn sie in die PKV über einen AXA-Vertrag eintreten. Die Opposition wütet und spricht von Sponsoring, das praktisch seitens der AXA gewährt werde.
Experten halten den Vorwurf für absurd. Einerseits sind Gruppenverträge ein lang erprobtes und kundenfreundliches Marketingmittel der PKV. Andererseits profitieren schließlich beide Seiten, da die AXA über eine so große Partei wie die Christdemokraten viele Policen abschließen kann.
Rabatt für die CDU
Die CDU hat immerhin rund eine halbe Million Mitglieder, die nun bei der AXA in die PKVeintreten können und dafür 5 % Rabatt erhalten. Das wäre für die Parteimitglieder erfreulich, aber wäre es tatsächlich ein Sponsoring der CDU? Oder nicht vielmehr ein dickes Geschäft für die AXA?
Diese hat nichts weiter getan, als den bei der PKV üblichen Gruppennachlass zu gewähren, wie ihn beispielsweise Firmen erhalten, die wirklich viele ihrer Mitarbeiter in einer PKV – in der Regel in Form der betrieblichen Krankenversicherung – anmelden. Hier werden ab 500 Mitarbeitern ebenfalls deutliche Rabatte gewährt, warum also nicht bei 500.000 Parteimitgliedern?
Natürlich generieren diese neben dem Rabatt weitere Vorteile, denn wenn eine PKV einen Gruppenvertrag anbietet, wird meist kein Mitglied dieser Gruppe wegen Vorerkrankungen abgelehnt.
Empörung bei der SPD
Karl Lauterbach, Gesundheitssprecher der SPD-Fraktion, ist empört und wirft der CDU vor, diese gebe für ein paar Prozente ihre Unabhängigkeit auf, Renate Künast von den Grünen will gleich das Parteiensponsoring im Ganzen überprüfen lassen. So viel Aufregung erscheint unverständlich und überflüssig, denn Gruppenverträge sind bei der PKV nichts Ungewöhnliches, sie dienen als ganz normales Marktinstrument und sind sachlich gut zu begründen.
Nahezu jedes Unternehmen gewährt auf Großabnahmen Rabatt, schließlich sinken die Kosten dabei erheblich. Daher wehrt sich auch der AXA-Konzern gegen den Vorwurf des Sponsorings und betont ihre politische Neutralität. Im Aufsichtsrat des AXA-Konzerns sitzen auch Gewerkschafter, Parteipolitik spielt für die Versicherungsexperten keine Rolle.
Auch die CDU-Zentrale ist verständnislos. Man habe schon 1999 einen Vertrag mit der AXA abgeschlossen, besondere Vorteile könne man hierbei nicht erkennen. Die Versicherungsnehmer profitieren von den Konditionen – doch das können sie überall anderswo auch, wenn sie per Gruppenvertrag in die PKV eintreten.