Das Angebot für mobiles Telefonieren wurde von zahlreichen Anbietern über die Jahre ausgebaut. Doch Verbraucher die vor der Qual der Wahl stehen sollten nicht die Vorteile des Festnetzes vergessen.
Verbrauchern, die angesichts der vielen neuen Mobilfunkangebote über eine Kündigung ihres Festnetzanschlusses nachdenken, wird davon abgeraten. Natürlich ist der Mobilfunk viel schneller geworden, eine Technik wie LTE – in Ballungsräumen seit einem Jahr verfügbar – verspricht schnellere Geschwindigkeiten als DSL. Doch das gute alte Festnetz ist noch längst nicht problemlos zu ersetzen.
Homezone für alle?
Schon Ende der 1990er Jahre warb das Vorgängerunternehmen von o2 (Viag Interkom) mit der “Homezone”, in der mit einer Nummer gleichzeitig über das Festnetz und per Handy zum Festnetztarif telefoniert werden konnte, wenn der Nutzer nur nahe genug am heimischen Anschluss war. Diese Homezone wird nun wiederbelebt, und zwar durch alle großen Anbieter in Deutschland, also T-Mobile ebenso wie Vodafone, o2 und E-Plus. Dabei kann der Kunde eine gewöhnliche Festnetznummer für seinen schon genutzten Mobilfunk erhalten, was die Teilnehmer dazu bewegen würde, ihn auf dieser Nummer anzurufen.
Bislang scheuen sich manche Menschen immer noch, den vermeintlich teuren Mobilfunk vom Festnetz aus anzurufen, obgleich dieser per Flatrate meist nicht mehr kostet. Aber so genau hat das niemand im Kopf, zu viel hat sich zu schnell geändert bei den Tarifen. Wenn nun vermeintlich von Festnetz zu Festnetz angerufen wird, käme neuer Schwung ins Telefonieren, auf dem Markt könnte neues Wachstum generiert werden – meinen die Anbieter. Sollen die Verbraucher daher über eine Kündigung des Festnetzes nachdenken? Die Angebote für Mobilfunk sind derart preiswert, dass hier ein echter Kostenvorteil entstehen könnte. Immerhin kostet ein durchschnittliches Festnetz inklusive DSL-Anschluss mit Flatrate selten unter 20 Euro monatlich.
Festnetzanschluss im Kombipaket behalten
Natürlich werden die Angebote für mobiles Telefonieren und Surfen immer günstiger, deshalb kommt aber nach Expertenmeinung eine Kündigung der vorherigen Konstellation mit dem Festnetzanschluss noch längst nicht infrage. Viel lieber sollen die Verbraucher auf Kombiangebote für beides – mobiler und fester Anschluss – zurückgreifen, die deutlich billiger ausfallen als zwei getrennte Tarife. In den Kombitarifen ist eine Internet-, Mobil- und Festnetzflatrate enthalten, und hier ist in Wahrheit das Schnäppchen zu machen. Denn zwei Dinge wissen Verbraucher nicht wirklich: wie sich die Netze und wie sich ihr Telefonier- und Surfverhalten künftig entwickelt.
Vor einer Kündigung sollten daher diese Angebote gründlich studiert und möglicherweise sogar ihre Entwicklung beobachtet werden. Hier erwarten Experten den nächsten Preiskampf, denn auf kombinierte Angebote – vielleicht sogar mit Flatrates für schnelles IP-TV – wird es im hart umkämpften Telekommunikationsmarkt künftig ankommen.