In den verschiedensten Hygieneprodukten und Textilien finden sie sich, aber sind sie wirklich so ungefährlich? Nanopartikel stehen immer wieder in der Diskussion.
Nanopartikel sind kleinste Teilchen einer Substanz, mit einem maximalen Durchmesser von einem Hundertstel Millimeter, die vielfältig in der Industrie zum Einsatz kommen. So wird beispielsweise Nanosilber als Bakterienkiller in Deos und Siliziumdioxid-Teilchen als Schutzschild für Outdoor-Bekleidung eingesetzt.
Die Forschung geht im Moment recht intensiv der Frage nach, inwiefern Nanopartikel ein Risiko für die Gesundheit des Menschen und dessen Umwelt darstellen. Es lässt sich auf jeden Fall sagen, dass die mikroskopischen Partikel dazu in der Lage sind, den Organismus zu beeinflussen.
Forschung befasst sich eingehend mit Nanopartikeln
Nanopartikel sind sehr klein und dennoch dazu in der Lage, für heiße Debatten zu sorgen. Während die Befürworter den Nutzen der Partikel, z.B. die imprägnierende Funktion für Funktionstextilien, hervorheben, sehen ihre Gegner in ihnen eine Gefahr für die Gesundheit des Menschen.
Auch die Forschung befasst sich vermehrt mit den Partikeln und will dabei herausfinden, inwiefern sie ein Risiko für den menschlichen Organismus darstellen. Dabei widmet sie sich einem Forschungsbereich, der bislang weitestgehend vernachlässigt wurde.
Für die entsprechenden Versuche hat man sowohl Tiere als auch menschliche Zellkulturen herangezogen.
Nanopartikel mit Einfluss auf Organismus und Nachkommen
So haben sich Forscher von der Cornell University in Ithaca, NY, der Wirkungsforschung angenommen. Anhand von Tierversuchen an Hühnern haben sie festgestellt, dass bei diesen die Aufnahme von Eisen erheblich erschwert wird, wenn sich im Hühnerfutter Nano-Partikel finden lassen.
Die US-Forscher haben für ihre Versuche jedoch auch Zellkulturen von Menschen herangezogen und konnten ebenfalls konstatieren, dass die Nanoteilchen sehr wohl auch hier einen Einfluss auf den Magen-Darm-Trakt ausüben können, wenn sie erst einmal in den Organismus eingedrungen sind. Man nimmt in der Forschung an, dass die kleinsten Nanoteilchen am gefährlichsten sind.
Mit der Universität Koblenz-Landau hat sich auch eine deutsche Universität diesem Thema gewidmet. Die Forscher haben für ihren Versuch Wasserflöhe herangezogen und diese mit Nanopartikeln behandelt. Dabei konnten sie ein erstaunliches Ergebnis zutage fördern.
Zwar konnten sie bei den Tieren, die sie mit Nanoteilchen behandelt haben, keine wesentlichen Veränderungen feststellen. Dafür bemerkten sie aber, dass die Partikel auf deren Nachkommen sehr negative Auswirkungen haben. Dazu zählt u.a. eine geringer ausgeprägte Schwimmfähigkeit und eine niedrigere Stressschwelle.
Die Forscher forderten, dass sich nun auch die Politik mit diesem Thema verstärkt auseinander setzt.