Billigstrom schont den Geldbeutel, das Image ist allerdings recht angekratzt. So verwundert es wenig, dass nach einer aktuellen Umfrage knapp dreiviertel der Befragten Energie vom Stromdiscounter ablehnen.
Aufgrund dubioser Geschäftspraktiken sehen sich Stromdiscounter immer wieder immenser Kritik ausgesetzt. Dass diese durchaus Auswirkungen auf das Verhalten der Verbraucher nach sich zieht, zeigt eine neue Umfrage des Marktforschungsunternehmen YouGov.
Der zufolge beziehen lediglich 18 % der Konsumenten Strom von Billiganbietern. Ende Mai hat YouGov im Auftrag des Stromanbieters Lichtblick ca. 1000 Personen befragt. Dabei gaben 18 % der Befragten an, Kunden eines Stromdiscounters zu sein, während dies für 71 % – aus unterschiedlichen Gründen – nicht in Frage käme.
Ob sich das Verbraucherverhalten aufgrund der Skandale um verschiedene Anbieter von Billigstrom in der jüngsten Vergangenheit verändert hat, beantwortet die Umfrage nicht, da sie erstmalig durchgeführt worden ist.
Jüngste Insolvenzen von Billigstromanbietern
Mit Teldafax im Jahr 2011 und Flexstrom in 2013 gingen zwei der größten Anbieter von Billigstrom in jüngster Vergangenheit Pleite, was mehr als eine Million Kunden betraf. Aktuell sieht sich die Firmengruppe Care Energy aufgrund dubioser Geschäftspraktiken wachsender Kritik gegenüber.
Laut Firmenangaben beziehen ca. 250.000 Kunden ihren Strom derzeit von Care Energy. Angesichts dieses doch hohen Zulaufs der Billiganbieter mahnt Gero Lücking, geschäftsführender Direktor bei Lichtblick:”Offenbar sind noch nicht allen Verbrauchern die Risiken bewusst.€˜.
Daher fordert er ein stärkeres Engagement des Verbraucherschutzes bezüglich der meist längeren Vertragslaufzeiten sowie der Praxis von Vorkasse oder Kaution ein.
Was Verbraucher beachten sollten
Beim Abschluss eines neuen Vertrages sollten Verbraucher darauf achten, dass sie durch die Laufzeit des Vertrages nicht zu lange an den Anbieter gebunden sind. Auch von Verträgen, welche Vorkasse verlangen, sollte Abstand genommen werden. Grundsätzlich lohnt es sich aber, den Stromanbieter zu wechseln, da man so die jährlichen Stromkosten unter Umständen um mehrere hundert Euro senken kann.