Der Versicherte von morgen organisiert seinen Versicherungsschutz per Smartphone-App, so das Szenario einer Marktforschungsfirma. Diese neue Vertriebsart bewerten Verbraucherschützern jedoch kritisch.
Eine Untersuchung des Kölner Marktforschungsinstituts”Heute und Morgen€˜ aus dem März 2013 zeigt auf, dass der Abschluss von Versicherungen per App ein Marktfeld ist, das sich als sehr lukrativ herausstellen könnte. Das Marktforschungsinstitut hat nämlich herausgefunden, dass zwar bisher erst 19 % der Smartphone-Nutzer wissen, dass es das Angebot gibt, Versicherungsabschlüsse per App zu tätigen, jedoch 56 % es begrüßen, dass Versicherungsabschlüsse auf diese Art und Weise getätigt werden können.
Versicherungsvertrieb per App sehr interessant für Versicherungen
Bei”Heute und Morgen€˜ ist man sich sicher, dass der Versicherungsabschluss per App ein Marktsegment ist, in dem die Unternehmen aus der Versicherungsbranche sehr viel mehr Geld verdienen könnten. Dabei könnte es hilfreich sein, das eigene Angebot den Smartphone-Nutzern per situationsspezifischer E-Mails oder SMS anzupreisen.
Verbraucherschützer lehnen Versicherungs-Apps ab
Während man sich beim Marktforschungsinstitut begeistert zeigt über die Möglichkeit von Versicherungsabschlüssen per Versicherungs-Apps, fällt die Reaktion bei den Verbraucherschützern sehr viel reservierter aus. So befürchtet die Stiftung Warentest, dass der Versicherungsschutz lückenhaft sein könnte, wenn man einen Versicherungsabschluss auf diese Art und Weise tätigt.
Auch drohen Haftungsprobleme beim direkten Versicherungsvertrieb per Versicherungs-App. Die Stiftung Warentest warnt davor, den Abschluss einer Versicherung über eine Versicherungs-App als eine dauerhafte Lösung anzusehen. Dabei kann es sich der Stiftung zufolge immer nur um eine Übergangslösung handeln, die nicht von langer Dauer ist.
Insbesondere“Sure Now€˜, die Versicherungs-App der HDI, wird von Stiftung Warentest äußerst kritisch gesehen, da dort der Versicherungsumfang des Unfallschutzes nicht hoch genug ist. Zudem wird moniert, dass es bei dieser Police erst bei einem Invaliditätsgrad von 20 % zu Zahlungen kommt. Normalerweise müsste ein deutlich niedrigerer Invaliditätsgrad ausreichen, damit die Police zahlt.