Eine aktuelle Befragung des Marktforschungsinstituts YouGov beschäftigt sich mit der Bedeutung einzelner Versicherungen für die deutsche Bevölkerung, vor allem für die Gruppe der Unternehmer und Selbstständigen. Die Befragung zeigte interessante Ergebnisse: Über 45 % der Selbstständigen halten die Betriebshaftpflicht und auch die Berufshaftpflicht für die wichtigsten Versicherungen.
Die YouGov-Studie kommt zu einem eindeutigen Ergebnis: In etwa die Hälfte aller Unternehmer haben erkannt, dass der Abschluss einer Betriebshaftpflichtversicherung essenziell notwendig ist. Nur sie übernimmt den finanziellen Schutz bei Schäden, die dritten Parteien zugefügt werden. Je besser die Befragten verdienten, umso wichtiger hielten sie eine Betriebs- bzw. Berufshaftpflichtversicherung.
Die Versicherung haftet dabei für den Firmeninhaber selbst sowie für seine Angestellten. Dabei können dies Personenschäden sein, etwa wenn durch die betriebliche Tätigkeit jemand verletzt wird, oder auch Sachschäden.
Gerade Beschädigungen am fremden Eigentum kommen in der Praxis häufiger vor, als viele denken. Dabei ist die Regulierung solcher Sachschäden in vielen Fällen überschaubar und wäre durchaus noch im finanziellen Rahmen vieler Selbstständiger.
Haftung bei Sach- und Personenschäden
Richtig teuer kann es jedoch bei verletzten Personen werden. Die Kosten für die medizinische Versorgung einschließlich notwendiger langwierigerer Nachbehandlungen, Beträge für die anschließende Rehabilitationsmaßnahmen oder die Zahlung lebenslanger Renten wegen Minderung der Erwerbsfähigkeit können sich auf Tausende von Euros aufsummieren.
Diese Belastungen können die Unternehmer nicht mehr tragen und würden viele von ihnen in den finanziellen Ruin treiben. Für einige Selbstständige ist der Abschluss einer Berufshaftplicht sogar gesetzlich vorgeschrieben. Das gilt für Ärzte ebenso wie für Anwälte oder Steuerberater.
Die Betriebs- oder Berufshaftpflicht übernimmt aber nicht nur die Regulierung von Schäden, sie prüft auch im Vorfeld, ob die Schadensersatzansprüche der Gegenseite überhaupt gerechtfertigt sind. Im Streitfall trägt sie die Anwalts- und die Prozesskosten. Die Versicherungen kümmern sich auch um zugelassene Gutachter.
Die Kosten für den Jahresbeitrag betragen je nach Branche wenige hundert Euro und sind zudem als Betriebsausgaben in voller Höhe abziehbar. Ein für die Unternehmer überschaubarer Aufwand, der durch den Nutzen im Schadensfall gerechtfertigt ist.
Weitere wichtige Versicherungen
In der YouGov-Befragung, die die Generali Versicherung in Auftrag gab, werden die Rechtschutzversicherung (41 %) sowie die Vermögensschadenshaftpflicht (39 %) als nächste wichtige Versicherungen genannt. Erst danach folgen die Betriebsunterbrechung-/ Ertragsausfallversicherung, die Kfz-Versicherung, die Gebäude- und die Sach-/Inhaltsversicherung.
Auch hier schätzten die gutverdienenden Unternehmer die Bedeutung der Versicherungen höher ein.