Dass Bier ein wichtiges Getränk in Mitteleuropa ist, ist allgemein bekannt. Wenige wissen jedoch, dass die Aktien der Brauereien den Anlegern eine ordentliche Dividende bescheren können.
Es ist allgemein bekannt, dass die Deutschen beim Konsum sowie bei der Herstellung von Bier zu den Weltspitzenreitern gehören.
Weniger bekannt hingegen ist die Tatsache, dass Aktien auf den Gerstensaft beziehungsweise die Brauereien den Anlegern eine ordentliche Dividende bescheren können – und das bisweilen in Naturalien.
Pfiffige Geschäftsleute bieten eine hohe Verzinsung auf die Aktien, welche die begeisterten Anleger gleich als Naturalien erhalten.
Regionale Brauereien verzeichnen Absatzrekorde
Im Jahr 2012 verkauften deutsche Brauereien 96,5 Millionen Hektoliter des traditionellen Getränks, das Äquivalent hierzu sind 1,2 Milliarden Standardkästen. Hierbei punkten zunehmend regionale Brauereien, denn die Menschen besinnen sich allerorten auf diejenigen Produkte, die ihnen ihre Region bietet.
Gleichzeitig lassen sich diese teilweise recht gut in andere Bundesländer ‘exportieren’, wenn es einem Brauer gelungen ist, ein besonders herausragendes Bier zu kreieren. In Norddeutschland hat nun eine Mini-Brauerei (Grönwohlder) begonnen, Aktien außerbörslich zu emittieren, die zwar recht teuer sind – eine Aktie kostet 1.000,- € -, aber gleichzeitig eine schwungvolle Dividende garantieren, nämlich 10 %.
Der Clou kommt obendrauf: Diese Dividende wiederum wird in Bier ‘ausgezahlt’, auf 1.000,- € Einsatz erhält der Aktionär jährlich Grönwohlder Bier im Wert von 100,- €. Bierbrauseminare inklusive Freibier, Originalgläsern und Beköstigung gibts gratis dazu. Die Idee wirkt nur auf den ersten Blick kurios, denn Brauereichef Schumacher verknüpft ernsthafte Pläne mit der Ausgabe von Aktien.
Er will expandieren und benötigt Liquidität, die von den Banken meist nicht kommt. Also setzt er folgerichtig auf die Liebhaber seines Produktes, die so eine Idee begeistert aufgreifen: Die Grönwohlder Aktien sind sehr begehrt, die Dividende von Bier-Aktien wird von den Anlegern geliebt.
Kursfantasien und Übernahmen
Das Modell der kleinen, aktionärsgestützten Brauereien ist gar nicht so selten, vielfach sicherten solche Initiativen regionalen Unternehmen das Überleben. Bei den großen Bierkonzernen wird der hart umkämpfte Markt inzwischen von Fusionen und Übernahmen bestimmt.
Das weltgrößte Unternehmen der Branche, der brasilianisch-belgische Konzern Anheuser Busch, wächst seit Jahren durch Übernahmen von Konkurrenten und hat inzwischen über 200 Biersorten im Portfolio.
Gegen den letzten Übernahmeversuch klagte allerdings das US-Justizministerium, man befürchtet weltweit eine Konzentration des Biermarktes in den Händen weniger Giganten. Gerade deshalb ist die Idee der regionalen Bierbrauer nicht nur charmant, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll.