Steigende Strompreise rechtfertigen Stromkonzerne gerne mit einem Verweis auf die Bestimmungen des Erneuerbaren Energiegesetzes (EEG). Aber auch Faktoren, wie der Handel mit Energie an der Börse, haben Einfluss auf die Preiserhöhungen.
Die jährliche Erhöhung des Strompreises ist eins der Dinge, an die sich viele Verbraucher gewöhnt haben. Als Begründung für die Preisanhebung werden von Seiten der Energielieferanten, je nach Bedarf, unterschiedliche Faktoren genannt.
Mal ist es die gestiegene Nachfrage, dann wieder die hohen Beschaffungskosten an der Börse. In jüngerer Zeit verweisen die Stromkonzerne auch gerne auf die Bestimmungen des Erneuerbaren Energiegesetzes (EEG), um die Erhöhungen der Strompreise zu rechtfertigen.
Marktmechanismus greift nicht
Doch nicht immer sind die Gründe für die Preiserhöhung von Strom und Gas wirklich nachvollziehbar. Einem Bericht der FAZ zufolge, wird Energie an der Börse so niedrig gehandelt wie seit Jahren nicht mehr.
Der Grund für die niedrigen Kurse liegt darin, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt. Die zunehmende Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen verdrängt zudem teure Energieformen wie Gas vom Markt.
Trotzdem profitiert der Verbraucher nicht von den niedrigen Strompreisen. Warum greift der Marktmechanismus von Angebot und Nachfrage nicht? Schuld an der Misere ist ein in Zusammenhang mit dem EEG eingeführter Preismechanismus. Der sorgt dafür, dass der Strompreis trotz einer stagnierenden oder rückläufigen Nachfrage oben bleibt.
Das gilt insbesondere dann, wenn durch den Ausbau regenerativer Energieförderung mehr Strom als benötigt zur Verfügung steht und der Preis für Strom an der Börsen sinkt.
Weiterhin niedrige Börsenpreise für Strom
Es ist damit zu rechnen, dass der Strompreis an der Börse in den nächster Zeit sogar noch niedriger gehandelt wird. Immerhin mussten Händler Ende Januar 2013 für Strom lediglich ein Zehntel dessen bezahlen, was Privathaushalte aufbringen müssen.
Längerfristige Prognosen rechnen bis zum Jahr 2017 mit sinken Erlösen für die Energieerzeuger an der Börse. Das würde bedeuten, dass der private Energieverbraucher für weitere Preiserhöhungen aufkommen muss.
Wie die FAZ berichtet, hat sich Umweltminister Peter Altmeier inzwischen für ein Einfrieren der EEG – Zulage ausgesprochen. Inzwischen ist aus Kreisen der Energieförderer der Ruf nach Subventionen zu hören. Wenn es dazu käme, müsste Steuerzahler auch noch für diese Art der Förderung aufkommen.