Der Großteil der deutschen Bevölkerung misst der staatliche Pension als Form der Altersvorsorge nach wie vor die größte Bedeutung bei. Aktien und Aktienfonds dagegen haben laut einer Studie, aufgrund der Banken- und Finanzkrise von 2008, bei den deutschen Bürgern einen schlechten Ruf.
Die private Altersvorsorge rückt immer mehr in den Focus der Öffentlichkeit. Dazu haben unter anderem die Diskussionen um drohende Altersarmut und den demografischen Wandel beigetragen.
Vertrauen der Anleger ist gesunken
Einer Umfrage des Allensbach Instituts zufolge, genießt die staatliche Rente oder Pension das höchste Ansehen in der Bevölkerung. 76 % der Befragten setzen diese Form der Altersvorsorge in der Beliebtheitsskala auf den ersten Platz. Danach folgt mit 42 % die eigene Immobilie.
Aktien haben dagegen als Altersvorsorge bei den Deutschen einen schlechten Ruf. Möglicherweise werden sie bei vielen Anlegern mit den schlechten Erfahrungen aus der Banken- und Finanzkrise von 2008 in Verbindung gebracht.
Das Vertrauen der Anleger in die Börse hat allerdings bereits seit 2003 stark abgenommen. Waren es damals noch um die zehn Prozent der Deutschen, die Aktien in ihre Vermögensplanung für ihr Alter einplanten, sank dieser Anteil bis heute auf sieben Prozent.
Steigende Kurse bringen Rendite
Tatsächlich ist der Deutsche Aktienindex (DAX) von März 2009 bis heute um mehr als das Doppelte gestiegen. Finanzexperten sehen den DAX auch weiterhin auf Wachstumskurs. Und auch was den Vermögensaufbau angeht, spricht einiges für die Aktie als Anlageform. Mit Wertpapieren lässt sich an der Börse in der Regel eine höhere Rendite als mit dem herkömmlichen Sparzins erzielen.
Die Deutschen täten also gut daran, Aktien als Möglichkeit der Altersvorsorge in Betracht zu ziehen. Bert Flossbach, Vorstand der Vermögensverwaltung Flossbach von Storch, drückte es noch drastischer aus: „Es ist fahrlässig bei der langfristigen Vermögensplanung auf Aktien zu verzichten“, wird er in der Online-Ausgabe des Handelsblatts vom 15. Januar 2013 zitiert.
Für Verbraucherschützer wie der Chef des Bundes der Versicherten (BdV), Axel Kleinlein, sind Aktien nicht unbedingt das ideale Anlageprodukt für die Altersvorsorge. In einem Interview mit dem Handelsblatt vom 15. Januar 2013 war Axel Kleinlein der Meinung, dass Aktien oder Aktienfonds keine regulären Produkte für die Vorsorge im Alter darstellen. Dennoch schließt er sich der Meinung einer Reihe von Experten an, die auch auf das hohe Ansparpotential dieser Produkte verwiesen.