Viele Kunden wechselten diesen Jahr den Stromanbieter, wodurch viele neue Anbieter den Strommarkt stürmten. Experten fürchten dadurch eine Eskalation des Preiskampfes und damit den Untergang des Marktes.
Über Jahrzehnte hinweg wurde der Strommarkt in Deutschland von vier Energiekonzernen beherrscht. Ein freier Wettbewerb fand kaum statt. Dies sollte sich mit der Liberalisierung des Marktes 1998 ändern. Seither ist die Zahl der Stromanbieter ständig gewachsen. Das führte zu einem verschärften Wettbewerb. Der Kampf wird hauptsächlich über die Preise geführt. Das hat zur Folge, dass manche Unternehmen ihren Kunden Angebote machen, die nicht kostendeckend sind. Eine riskante Vorgehensweise, wie die Pleite des Stromanbieters Teldafax im Jahre 2011 gezeigt hat.
Neue Stromanbieter drängen auf den Markt
Trotzdem ist der Strommarkt weiter in Bewegung. 2011 waren es sieben Millionen Kunden, die ihren Anbieter gewechselt haben. Vor allem, weil sie sich von dem Wechsel günstigere Preise versprochen haben. Für 2016 wird mit zwölf Millionen wechselwilligen Kunden gerechnet. Dabei nimmt auch die Häufigkeit der Wechsel zu, was der Grund dafür ist, dass immer noch neue Stromanbieter auf den Markt drängen. So hat sich die Zahl der Neuanbieter zwischen 2009 und 2011 von 25 auf 50 verdoppelt.
Preise steigen weiter
Trotz eines von Marktbeobachtern befürchteten ruinösen Preiskampfes, müssen viele Stromkunden wie in den Jahren mit einer Anhebung ihres Strompreises rechnen. Über 30 Millionen deutschen Haushalten steht auch ab dem 01. Januar 2013 eine Teuerung ins Haus. Begründet wird sie mit gestiegenen Kosten für Netznutzung und der höheren Umlage für Ökostrom. Die prozentuale Steigerung der Preise liegt bei durchschnittlich 12,5 %. Zum Vergleich: von Ende 2011 bis Ende 2012 stiegen die Strompreise im Schnitt um lediglich vier Prozent.
Kritik an Preispolitik verärgert Stromanbieter
Die Kritik an den teilweise recht saftig ausfallenden Strompreiserhöhungen scheint die Energieversorger zunehmend zu verärgern. Einem Bericht des Handelsblatts zufolge, erhielt das Magazin Post von einem von den Plattinger Stadtwerken beauftragten Rechtsanwalt. Der Anwalt sah die Stadtwerke Platting zu Unrecht der Preistreiberei beschuldigt. Dem Bericht des Handelsblatts zufolge, soll der Anwalt noch viele andere Unternehmen der Energiebranche zu seinen Kunden zählen.