Die Sicherheit der Sparkassen-Kunden und der Banken selber steht im Vordergrund bei der beispiellosen Austausch-Aktion. So sollen bis Ende des Jahres bis zu 7 Millionen Bankkarten, die nur durch einen Magnetstreifen geschützt sind, durch Karten mit Chip ausgetauscht werden.
Vergangenen Donnerstag gab der Deutsche Sparkassen- und Giroverband in Berlin bekannt, dass in Zukunft nur noch Girokarten ausgegeben werden, die mit einem Chip ausgestattet sind. Von Karten, die lediglich einen Magnetstreifen besitzen, möchte sich dagegen jede Sparkasse endgültig verabschieden.
Insgesamt 7 Millionen Sparkassen-Kunden werden noch vor Jahresende die neue Girokarte mit Chip erhalten.
Vorteile der neuen Girokarten
Experten befürworten die neuen Karten, weil sie mehr Sicherheit sowohl für die Sparkasse als auch für den Kunden bieten. Alle relevanten Informationen, die bei Barabhebungen an Automaten oder bei Zahlvorgängen an der Kasse überprüft werden, sind auf dem Chip gespeichert. So entfällt der bisher übliche Abgleich der Kundendaten mit Hilfe des Magnetstreifens.
Der Sparkassen-Kunde kann sich außerdem darüber freuen, dass seine neue Girokarte eine wesentlich längere Haltbarkeit besitzen wird als die alte. Denn das Durchziehen des Magnetstreifens durch Lesegeräte entfällt, zumindest bei Bezahlvorgängen im Inland vollständig, und damit auch die dadurch bedingte Abnutzung.
Mögliche Probleme bei der Einführung
Nach wie vor unentbehrlich ist der Magnetstreifen in vielen Fällen bei Geldabhebungen und Bezahlvorgängen im Ausland, insbesondere wenn der Kunde in die USA reist. Im Inland soll jedoch bis zum Ende des Jahres eine vollständige Umstellung aller Kassen und Bezahlterminals auf die Karten mit Chip erfolgt sein. Deswegen sollte man als Kunde einer Sparkasse die neue Karte auch erst ab Dezember 2012 einsetzen.
Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband weist daraufhin, dass es zu vereinzelten Schwierigkeiten mit der neuen Chipkarte kommen könnte. Denn es ist nicht auszuschließen, dass Geschäftsinhaber ihre Kassen und Bezahlterminal nicht rechtzeitig mit Hilfe eines Software-Updates umstellen.
Dies kann allerdings nur in Geschäften passieren, die ihre Bezahlprozesse mit dem ELV-Offline-Verfahren abwickeln. Denn bei dieser Methode wird eine Lastschrift aus den vom Magnetstreifen abgelesenen Daten des Karteninhabers generiert. Bei den beiden anderen üblichen elektronischen Bezahlverfahren, dem Electronic Cash System und dem ELV-online-Verfahren besteht diese Gefahr jedoch nicht.
Jeder Kunde einer Sparkasse und einer Bank wird in den nächsten Jahren eine neue Girokarte mit Chip erhalten. Insgesamt müssen deswegen 90 Millionen neue Karten ausgegeben werden. Banken und Sparkassen gehen davon aus, dass sich diese Investition durch den Gewinn an Sicherheit auf jeden Fall rentieren wird.