Die HEK willigt als erste gesetzliche Krankenkasse in die Rückzahlung der Praxisgebühr an ihre Mitglieder ein. Diese Regelung soll allerdings nur für Zahnarztbesuche gelten.
Wer einmal oder noch öfter im Jahr seine Zähne untersuchen lässt, wird von der HEK durch die Rückzahlung der Praxisgebühren für einen Besuch beim Zahnarzt belohnt. Damit drückte die HEK ihre Unterstützung für Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) aus, der sich schon seit längerem für die Abschaffung der Praxisgebühren einsetzt. Jedoch zeigen sich die anderen gesetzlichen Krankenkassen eher skeptisch und sprechen von einem Marketing-Gag.
HEK streicht Praxisgebühr für Besuch beim Zahnarzt
Zurzeit tobt die Debatte darum, wie die gesetzlichen Krankenkassen mit ihren hohen Überschüssen umgehen sollen. Mitten in dieser Debatte übt das Bundesversicherungsamt Druck auf mehrere Kassen aus und fordert von diesen die Auszahlung von Prämien an die Versicherten oder eine sinnvolle Begründung, warum das nicht möglich sei.
Eine der unter Druck gesetzten Kassen, die HEK, versucht nun einen Befreiungsschlag zu landen. Denn sie stellt ihren Mitgliedern die Rückzahlung der Praxisgebühren in Aussicht, wenn diese im Rahmen eines Bonusprogramms mit einer gewissen Häufigkeit ihren Zahnarzt aufsuchen. Dafür stellt die Krankenkasse insgesamt 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Sie kann sich das leisten, weil sie wie viele andere Kassen auch hohe Rücklagen erwirtschaftet hat.
HEK zahlt bis zu 40,- € zurück
Wer einmal im Jahr seine Zähne beim Zahnarzt untersuchen lässt, der erhält die 10,- € Praxisgebühr für das Quartal, in dem die Untersuchung stattgefunden hat, zurück. Wenn die Versicherten in jedem Quartal ihren Zahnarzt zur Untersuchung aufsuchen, dann erhalten sie sogar 40,- € zurück. Nach HEK-Angaben soll die Rückzahlung der 2012 bei Zahnarztbesuchen angefallenen Praxisgebühren rückwirkend zum 01.01.2012 erfolgen.
Jedoch wurde von der Krankenkasse auch klargestellt, dass die Rückzahlung der Praxisgebühren nur für Behandlungen beim Zahnarzt gilt. Die HEK möchte mit dieser Maßnahme ihre Ablehnung der Praxisgebühr zum Ausdruck bringen und erwartet von der Bundesregierung, dass sie diese wieder abschafft. Damit hat sie sich auf die Seite von Gesundheitsminister Bahr geschlagen, der schon länger auf ein Ende der leidigen Behandlungspauschale pocht.
Andere Krankenkassen reagieren mit Skepsis
Derweil reagierten die anderen Krankenkassen mit Skepsis auf das HEK-Vorgehen und kritisieren, dass es sich hierbei lediglich um einen Marketing-Gag handeln würde. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung forderte die Beibehaltung der Praxisgebühr und ein langfristiges Denken bei den einzelnen Krankenkassen.