Wer zum Börsengang in eine Aktie von Facebook investiert hat, musste kurz darauf einen hohen Kursverfall mit ansehen. Jedoch beurteilen Experten die Perspektive der Aktie durchaus positiv.
Bislang ist die Aktie von Facebook für die Investoren eine herbe Enttäuschung. Nach der Erstnotiz folgte der Absturz. Wann der Ausgabekurs je wieder erreicht wird, ist nicht einmal ansatzweise absehbar.
Facebook-Aktie: Ernüchterung nach dem Börsengang
Die Urteile von Marktexperten zu Facebook sind eher ernüchternd als euphorisch. So wurde der US-Börsenguru Jim Cramer kürzlich im Handelsblatt mit der Einschätzung zitiert, bei Facebook sehe er nur eine teure Aktie, aber keinen Grund, warum sich der Kurs in nächster Zeit deutlich verbessern sollte. Während sonst bei neu an die Börse kommenden Aktien in der Regel die Kaufempfehlungen überwiegen, konnte sich die Mehrheit der Banken, die Facebook covern, lediglich zu einem neutralen Urteil entschließen.
Dabei waren die Erwartungen im Vorfeld des Facebook-IPOs ebenso groß wie die Aufmerksamkeit der Medien. Vom Höhepunkt des Börsenjahres 2012 und vom aufsehenerregendsten Börsengang seit dem Google-IPO vor acht Jahren war die Rede gewesen. Davon spricht inzwischen jedoch niemand mehr.
Mittelfristige Perspektiven durchaus positiv
Generell werden die Perspektiven des Unternehmens allerdings auch von eher zurückhaltenden Experten durchaus positiv beurteilt, nicht zuletzt wegen des enormen Zuwachses bei der Zahl der Nutzer. Aktuell hat das Netzwerk schon etwa 900 Millionen Nutzer, von denen 526 Millionen jeden Tag dort aktiv sind. Damit ist weltweit fast jeder zweite Mensch, der über einen Internetzugang verfügt, Mitglied bei Facebook.
Nach Schätzungen der Investmentbank Goldman Sachs wird die Zahl der registrierten Facebook-Nutzer bis zum Jahresende 2014 bereits die Marke von 1,5 Milliarden überschritten haben. Der Umsatz des Unternehmens soll dann fast fünf Milliarden Dollar betragen.
Bis dahin erhoffen sich Beobachter jedoch auch noch einige Neuerungen bei Facebook, so etwa eine stärkere Nutzung von Rich-Media-Content, der Elemente wie Animationen sowie Audio- und Videobotschaften miteinander verbindet.
Erstausgabepreis noch nicht wieder in Reichweite
Angesichts der durchaus positiven mittelfristigen Perspektiven von Facebook rechnen Analysten nicht mit einem ungebremsten weiteren Kursverfall der Aktie. Dennoch könnte es nach Experteneinschätzungen noch über ein Jahr dauern, bis die Investoren die Aktie von Facebook wieder zum Erstausgabepreis oder höher in den Büchern stehen haben. Immerhin liegt das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bei 50 und damit drastisch höher als beispielsweise bei Google mit einem Wert von 13.