MasterCard hat zwar versucht, gegen das Verbot der Erhebung von Gebühren für Kartenzahlungen im Ausland zu klagen, ist jedoch in zweiter Instanz gescheitert.
MasterCard ist vor der EU-Kommission in Brüssel mit dem Anliegen gescheitert, das Verbot der Erhebung von Gebühren für grenzüberschreitende Kartenzahlungen rückgängig zu machen. Die EU-Kommission hatte die Erhebung von Gebühren für grenzüberschreitende Kartenzahlungen als einen Verstoß gegen die Regeln des EU-Binnenmarktes bewertet und folgerichtig verboten. MasterCard gibt jedoch nicht auf und zieht nun vor den Europäischen Gerichtshof in Luxemburg.
MasterCard erleidet Niederlage vor Gericht
Im Jahr 2007 übte die EU-Kommission massiven Druck auf MasterCard aus, da das Unternehmen Gebühren für grenzüberschreitende Kartenzahlungen erhob. In den Augen der EU-Kommission widersprach das den Regeln des EU-Binnenmarktes und wurde in der Folge von Brüssel verboten. Nachdem die EU-Kommission den Druck erhöhte und mit massiven Strafzahlungen drohte, gab MasterCard 2008 schließlich klein bei und verzichtete auf die Erhebung der umstrittenen Gebühren. Jedoch gab MasterCard sich noch nicht völlig geschlagen, sondern wandte sich an den Gerichtshof der Europäischen Union in Luxemburg. Doch dieser gab nun der EU-Kommission recht und erklärte das von dieser verhängte Verbot für rechtens.
MasterCard gibt nicht auf
Der Gerichtshof der Europäischen Union begründete sein Urteil damit, dass das Unternehmen auf die Gebühren für grenzüberschreitende Kartenzahlungen nicht angewiesen sei und auch ohne diese über ein funktionierendes Zahlungssystem verfüge. Zudem kritisierten die Richter das Unternehmen dafür, dass man vor dem Verbot zu hohe Gebühren von den Einzelhändlern abverlangt habe.
MasterCard gibt sich jedoch noch nicht geschlagen und wird sich nun an den Europäischen Gerichtshof in Luxemburg wenden. Dieser wird dann möglicherweise ein wegweisendes Urteil fällen, das nicht nur für MasterCard von großer Bedeutung ist.
In der Zwischenzeit ist mit Visa ein weiteres Unternehmen aus der Kreditkartenbranche ins Visier der EU-Kommission geraten und muss sich wegen der Gebührenhöhe Kritik von Brüssel gefallen lassen. Der Prozess von MasterCard gegen das durch die EU-Kommission verhängte Verbot könnte für einen Präzedenzfall für die gesamte Kreditkartenbranche sorgen.