Nur jeder 50. hat eine Pflegeversicherung

Obwohl die Zahl der Pflegebedürftigen in den nächsten Jahren exorbitant steigen wird, besitzt kaum jemand eine private Pflegeversicherung – eine sehr leichtsinnige Einstellung.

Ohne eine private Pflegeversicherung geht man ein finanzielles Risiko ein, falls man zum Pflegefall wird.

Ohne eine private Pflegeversicherung geht man ein finanzielles Risiko ein, falls man zum Pflegefall wird.

Immer mehr Menschen in Deutschland werden pflegebedürftig. Daher wird eine Pflegeversicherung immer wichtiger. Bislang hat jedoch nur jeder 50. Deutsche eine solche private Versicherung. Um zu zeigen, wie wichtig dieses Thema ist, will die Bundesregierung schon bald ein staatlich gefördertes Modell der Pflegeversicherung vorstellen.

Zahl der Pflegebedürftigen steigt

Über die Zahl der Menschen, die in den kommenden Jahren pflegebedürftig werden, gibt es umfangreiche Prognosen. Im Jahr 2010 zählten etwa 2,1 Millionen Menschen zur Gruppe der pflegebedürftigen Personen. Diese Zahl könnte bis zum Jahr 2020 schon auf 2,7 Millionen steigen, 30 Jahre später könnten dann sogar 4,7 Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig sein. Gleichzeitig wird die Versorgung dieser Männer und Frauen immer teurer, während die Zahl der Arbeitnehmer, die in die Sozialversicherung einzahlen können, nach und nach zurückgeht. Diese Entwicklung macht deutlich, wie wichtig die private Pflegeversicherung in den kommenden Jahren sein wird. Bislang haben jedoch erst rund 2 % der Deutschen eine Pflegeversicherung abgeschlossen. An den Versicherungsgesellschaften liegt es nicht: Diese bieten eine Vielzahl unterschiedlicher Tarife an.

Merkmale einer guten Versicherung

Grundsätzlich haben Versicherte die Wahl zwischen einer privaten Pflegeversicherung und einer Pflegezusatzversicherung. Die Pflegeversicherung lässt sich dabei in die Pflegekostenversicherung sowie die Pflegetagegeldversicherung unterteilen. In jedem Fall ist der private Schutz wichtig, wenn man im Alter nicht auf den Staat angewiesen sein möchte. Schließlich liegen die Kosten für einen Platz im Pflegeheim schnell im mittleren vierstelligen Bereich, während die gesetzliche Pflegeversicherung nur einen Teil dieser Kosten abdeckt.

Für eine gute private Pflegeversicherung gibt es einige wichtige Merkmale. Zum einen sollte sie auch bei Demenz zahlen, zum anderen sollten keine Beiträge mehr fällig werden, sobald der Versicherte zum Pflegefall wird. Ein Umzug ins Ausland sollte den Versicherungsschutz ebenfalls nicht beeinflussen. Die Pflegestufe sollte durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen festgelegt werden.