Vor allem seit der letzten Finanzkrise erfahren Alternativbanken einen starken Kundenzulauf. Bei den Kapitalanlagen steht hierbei vielmehr ein Nachhaltigkeits-Aspekt im Vordergrund als die bloße Profitgier.
Alternativbanken sorgen für eine nachhaltige Kapitalanlage auf ethisch-moralisch vertretbare Weise. Schon seit den 1970er/1980er Jahren überlegten Anleger, welcher Bank sie ihr Geld anvertrauen können, ohne dass dieses in Waffengeschäfte, fragwürdige Technologien oder die Atomenergie fließt. In dieser Zeit entstanden die ersten Alternativbanken.
Nischenpotenzial der Alternativbanken
Inzwischen haben mehrere Finanzkrisen die Welt heimgesucht; eigentlich müssten die Alternativbanken einen noch viel stärkeren Aufschwung als bisher erleben. Bislang besetzen sie jedoch eher eine Nische, wenn auch mit gewaltigem Potenzial. Dieses könnte allerdings viel mehr zum Tragen kommen, wenn das Bewusstsein der Anleger dafür geweckt wird, dass die nachhaltige Kapitalanlage bei einer alternativen Bank natürlich – wie bei jeder Bank – auf Rendite zielt. Es geht um Ethik und Moral, daneben jedoch ebenso um Zinsen und Wertzuwachs.
Bislang gibt es wenige Alternativbanken, die das Geschäftsmodell durchweg vertreten. In Deutschland zählt man die Ethik- und die Umweltbank dazu, ebenso Triodos und die GLS Bank. Einige kirchliche Banken besetzen das Geschäftsfeld ebenfalls, in der Regel mit einem sehr ausgesuchten, daher schmaleren Portfolio.
Investitionspolitik der Alternativbanken
Es gibt für die nachhaltige Kapitalanlage viele Ausschluss- und einige Einschlusskriterien. Strikt ausgeschlossen aus dem Portfolio einer Alternativbank sind Waffengeschäfte, die Atomindustrie, die Gentechnologie und auch jedes Unternehmen, das im Verdacht steht, den Arbeits- und Umweltschutz nicht einzuhalten oder gar Kinderarbeit zu tolerieren. Bevorzugt wird wiederum in nachhaltige Technologien investiert.
Die grüne Kapitalanlage in erneuerbare Energien zählt zwangsläufig zu den Kernbereichen der Investitionen. Damit fing die älteste Alternativbank Europas, die GLS, alsbald nach ihrer Gründung an. Die ersten Kapitalanlagen von Alternativbanken flossen in soziale Einrichtungen und Waldorfschulen, schon kurz darauf wurde in Windräder investiert. Der Gewinn sollte sozial, nicht monetär sein.
Ebenso setzte man auf einen bewussteren Umgang der Kunden mit den nachhaltigen Anlagen. Dazu gehört auch absolute Transparenz, zum Beispiel die Offenlegung der Kreditvergabe wie der Kapitalanlagen. Spekulationen an den Kapitalmärkten schließen Alternativbanken aus. Sie konzentrieren sich auf die klassischen Felder der Sichteinlagen und Kredite. Das trägt ganz einschneidend zur nachhaltigen Anlagepolitik bei, denn mit zwar legalen, aber höchst riskanten Spekulationen wurden die Finanzkrisen der letzten Jahrzehnte erst ausgelöst.