Wenn es nach den Krankenkassen geht, fällt Ihre Zahnarztrechnung in Zukunft deutlich niedriger aus. Das gilt jedenfalls dann, wenn Sie Mitglied in der gesetzlichen Krankenversicherung sind. Durch größere Kontrolle und einen eigenen Preiskatalog wollen die Kassen dafür sorgen, dass die Zahnarztrechnung für Patienten auch ohne Zahnzusatzversicherung bezahlbar bleibt.
Behandlungen sollen günstiger werden
In einem Positionspapier des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenkassen, das Medienberichten zufolge bereits Ende März beschlossen wurde, ist die Forderung nach einer strengeren Kontrolle der rund 54.000 Zahnärzte in Deutschland zu finden. Künftig soll auch der Teil der Zahnarztrechnung von der Kasse überprüft werden dürfen, den der Patient selbst zahlen muss. Darüber hinaus soll es künftig einen Zuzahlungskatalog geben, der speziell für gesetzlich Versicherte gültig ist. Bislang wird die Zahnarztrechnung auf der Basis des Katalogs für Privatpatienten erstellt, da die Krankenkasse für viele Behandlungen lediglich bestimmte Standardleistungen übernimmt.
Laut Johann-Magnus von Stackelberg, stellvertretender Vorsitzender des Spitzenverbandes der Krankenkassen, würden durch diese Vorschläge Zahnarztrechnungen künftig endlich transparent werden. Einzelne Patienten könnten schließlich nicht beurteilen, ob die Zahnarztrechnung tatsächlich angemessen und vor allem richtig ist. Durch einen eigenen Preiskatalog würden die Zahnarztrechnungen künftig zudem deutlich niedriger ausfallen. Alles in allem ergäbe sich aus dem Vorschlag also ein doppelter Vorteil für gesetzlich versicherte Patienten.
Kritik aus den Reihen der Zahnärzte
Bei den Zahnärzten kamen die Forderungen der Krankenkassen erwartungsgemäß nicht besonders gut an. Jürgen Fedderwitz, Vorstandschef der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung, sprach von einer “absurden Forderung“. Auch Peter Engel, Präsident der Zahnärztekammer, widersprach den Annahmen der Kassen. Die beiden Vertreter der Zahnärzte betonten, dass die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung für Zahnmedizin in den vergangenen Jahren immer weiter gesunken seien. Während der Anteil an den Ausgaben Anfang der 90er Jahre noch bei etwa zehn Prozent gelegen hatte, liege dieser Wert heute nur noch bei rund sieben Prozent.