Die Experten untersuchten zu diesem Zweck 36 klassische Riester-Renten und stellte fest, dass nicht die absoluten Kosten einen Vertrag attraktiv oder unattraktiv machen können – vielmehr geht es um Transparenz oder Intransparenz.
Der Vergleich betrachtete auch die Unterschiede zwischen verschiedenen Sparertypen.
Klassische Riester-Rente dominiert
Die meisten Riester-Sparer (knapp 70 %) besitzen nach wie vor einen Vertrag für die klassische Riester-Rente, der Wohn-Riester dominiert nur bei den Neuabschlüssen. Das MEA untersuchte in der Studie rund drei Viertel aller Anbieter von klassischen Riester-Renten.
Ziel der Studie war ein Vergleich der Kosten unterschiedlicher Anbieter, ein besonderer Fokus, der nicht in jedem Vergleich so ausgerichtet wird. Das MEA zog daher die gängigen Kostenkennziffern Quote und Renditereduktion heran:
Mithilfe der Kostenquote ist festzustellen, welcher Anteil einer verzinsten Sparsumme allein zur Kostendeckung dient. Die Renditereduktion zeigt dagegen auf, um wie viel Prozent die Kosten die Rendite schmälern (Differenz zwischen Bruttozins und Nettozins).
Jeder Vertrag wurde nach diesen Kennziffern in eine Rangliste einsortiert, die auch die Sparertypen berücksichtigte. Dabei erhielt der teuerste Vertrag den höchsten, die günstigste Police den niedrigsten Rang.
Modell anhand von Sparertypen
Bei solchen Studien werden stets Referenzkunden abgebildet, die beispielsweise als 30-jährige Kinderlose eine Riester-Rente über 37 Jahre ansparen. Das MEA konstruierte gleich zwölf Sparertypen mit sehr unterschiedlicher Einkommensentwicklung und verschiedenen familiären Bedingungen.
Auch wurden die Kosten für Anspar- und die Rentenphase gesondert betrachtet. Die Anbieter unterscheiden sich am meisten hinsichtlich der Kosten in der Ansparphase, die Quote schwankt in der enormen Spannbreite von 2,5 % bis 25 %.
Als Mittelwert wurden 11,9 % ermittelt. Die Unterschiede schlagen auch auf die Renditeeinbuße durch, denn die günstigste Riester-Police verliert kostenbedingt nur 0,12 % an Rendite, die ungünstigste hingegen 1,1 %.
Das macht in diesem Fall zwei Drittel der Sparzinsen bei einem Garantiezins von 1,75 %. Die größte Kritik äußerte die Studie allerdings hinsichtlich der Kostentransparenz der Anbieter, welche eine optimale Auswahl nahezu unmöglich macht.
Die Verträge sind fast durchweg absolut intransparent gestaltet, so die Autoren der Studie.