Inmitten der Diskussion um die Zukunft der privaten Krankenversicherung (PKV) hat sich mit Jens Luther nun ein Vertreter der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) für den Erhalt der privaten Krankenkassen ausgesprochen. Der Vorstandsvorsitzende der HEK sprach sich dagegen aus, die GKV vollständig zu privatisieren und plädiert stattdessen dafür, dass sich PKV und GKV in einem fairen Wettbewerb begegnen sollten.
Luther für Fortbestand der PKV
Schon seit längerem wird darüber debattiert, ob die privaten Krankenkassen noch eine Zukunftsperspektive haben. Wenn sich in dieser Debatte Vertreter der GKV zu Wort melden, fordern diese zumeist die Abschaffung der PKV, wie dies beispielsweise zuletzt AOK-Chef Jürgen Graalmann getan hat. Die HEK ist zwar auch eine gesetzliche Krankenkasse, doch deren Chef Jens Luther vertritt eine völlig andere Meinung als viele andere GKV-Vertreter. Wenn es nach dem Vorstandsvorsitzenden der HEK geht, haben die privaten Krankenkassen sehr wohl eine Zukunft und diese soll in einem fairen Wettbewerb zwischen GKV und PKV liegen.
Chef der HEK lehnt einheitliche Bürgerversicherung ab
Weiterhin spricht sich Luther dafür aus, dass der GKV und den privaten Krankenkassen mehr Möglichkeiten eingeräumt werden sollten, miteinander zu kooperieren. Eine vollständige Privatisierung der GKV, mit der die gesetzlichen Krankenkassen auf die gleiche Stufe wie die PKV gehoben würden, ist hingegen nicht im Sinne Luthers. Er zweifelt überdies auch an, dass man hierfür eine Mehrheit finden würde. Auch mit den gesundheitspolitischen Plänen der rot-grünen Opposition im Bundestag ging der Chef der HEK hart ins Gericht. Die geforderte Bürgerversicherung lehnt er ab und kritisiert diese als zu zentralistisch. In seinen Augen sei die Bürgerversicherung ein “populistisches Modell”.
Auch an die amtierende schwarz-gelbe Bundesregierung stellte er eine Forderung. Er wünscht sich nämlich, dass diese bis zur Bundestagswahl 2013 den Bürgern eine tragfähige Alternative zur Bürgerversicherung anbiete. Des Weiteren empfindet Luther viele Fusionen der GKV als überflüssig und fordert daher eine bessere Fusionskontrolle.