GKV: Arzneimittelausgaben gestiegen

Die gesetzlichen Krankenkassen haben in diesem Jahr deutlich höhere Ausgaben für Arzneimittel. Dies berichten übereinstimmend der Berliner Tagesspiegel sowie das Beratungsunternehmen IMS Health. Insbesondere die Krankenhäuser kosten die Krankenkassen demnach immer mehr Geld. Deren Verbandssprecher Florian Lanz fürchtet Mehrausgaben für die Arzneimittel im zehnstelligen Bereich.

Ausgaben für Arzneimittel im ersten Quartal explodiert

Laut der Berliner Tageszeitung sind die Ausgaben für die Arzneimittel im ersten Quartal geradezu explodiert. Die Kosten für die Krankenkassen sind demnach um 4,5 % im Vergleich zu 2011 in die Höhe geschossen. Die Beratungsagentur schätzt das Plus bei den Ausgaben auf 3,9 %. Lanz fürchtet, dass die gesetzlichen Krankenkassen bis zum Ende des Jahres Mehrausgaben von mehr als einer Milliarde Euro für die Arzneimittel haben könnten, sollte sich der „gegenwärtige Wachstumstrend“ fortsetzen.

Krankenhäuser bereiten Sorgen

Als Kostentreiber erwiesen sich dabei insbesondere die Krankenhäuser. Die Ausgaben für die Spitäler seien um drei Milliarden Euro auf den Rekordwert von nun 63 Milliarden Euro im ersten Quartal angestiegen. Aber nicht nur die Krankenhäuser hätten für Mehrausgaben gesorgt: So seien auch die Honorare für niedergelassene Mediziner und Zahnärzte angestiegen. Deshalb würden die Krankenkassen auch nicht nur sorgenvoll auf die Kostenentwicklung für die Arzneimittel blicken, so Lanz weiter.

Streit um die Beiträge

Die Beitragsüberschüsse, die im Vorjahr erwirtschaftet worden seien, sollten vor diesem Hintergrund nicht ausgegeben, sondern gesichert werden, um die Kassen gegen diese finanziellen Risiken zu schützen. Dem widerspricht allerdings einmal mehr Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr von der FDP. Dieser möchte die Überschüsse, die von den Krankenkassen nicht zur Versorgung der Patienten benötigt werden, an diese über Beitragssenkungen zurückgeben. Man wolle diesbezüglich die Krankenkassen noch stärker unter Druck setzen, kündigte das Regierungsmitglied an.