Im Moment haben die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland so viele Mitglieder wie noch nie zuvor in ihrer Geschichte. Doch nicht alle Kassen können davon profitieren – und einige GKV-Anbieter mussten sogar deutliche Mitgliederrückgänge verkraften.
Das Problem dieser Krankenkassen ist, dass sie an einer hohen sogenannten Totenquote leiden bzw. durch die Erhebung eines Zusatzbeitrags viele Versicherte verloren haben.
Nicht alle gesetzlichen Krankenversicherungen profitieren vom Mitgliederanstieg
Der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Deutschland geht es zurzeit sehr gut: Im Moment gehören fast 52 Millionen Deutsche einer gesetzlichen Krankenkasse an. Nie zuvor waren so viele Menschen in Deutschland gesetzlich krankenversichert.
Doch dabei darf nicht übersehen werden, dass es auch einige Krankenkassen gibt, die nicht vom derzeitigen Mitgliederanstieg in der gesetzlichen Krankenversicherung profitieren, sondern stattdessen aufgrund einer hohen Totenquote und der Erhebung eines Zusatzbeitrages in der Vergangenheit viele Mitglieder verloren haben.
Mit der Totenquote ist gemeint, dass eine Kasse so viele Mitglieder durch Sterbefälle verliert, dass die Zahl der Neumitglieder ausreicht, um den Mitgliederrückgang abzuwenden.
DAK Gesundheit verliert die meisten Mitglieder
Am schlimmsten von allen gesetzlichen Krankenkassen wurde die DAK Gesundheit von ihren Versicherten abgestraft. Der Dienst für Gesellschaftspolitik (DfG) ermittelte nämlich, dass per Saldo 40.382 Versicherte der DAK Gesundheit den Rücken kehrten und zu einem anderen Anbieter wechselten.
Der hohe Mitgliederrückgang geht darauf zurück, dass die Versicherten ihrer GKV nicht verziehen, dass diese in der Vergangenheit einen Zusatzbeitrag erhoben hat. Auch die Mitglieder der BKK Hoesch nahmen den Angaben des DfG zufolge ihrer Versicherung die Erhebung eines Zusatzbeitrages übel und verließen in Scharen ihre GKV. So verlor die BKK Hoesch in den ersten 6 Monaten des Jahres 2012 faktisch 5,6 % ihrer Versicherten.
Gesetzliche Krankenkassen, die aufgrund einer hohen Totenquote in der eigenen Mitgliederstruktur einen deutlichen Mitgliederrückgang zu beklagen haben, sind die AOK PLUS, die AOK Nordost und die AOK Sachsen-Anhalt.