Die Bundesregierung hat vor einigen Tagen beschlossen, dass die Praxisgebühr abgeschafft wird. Ab dem Jahr 2013 muss die Praxisgebühr von den Patienten nicht mehr gezahlt werden. Die vielen Versicherten freuen sich natürlich über die Entscheidung der Bundesregierung.
Wegfall wichtiger Einnahmen durch Abschaffung der Praxisgebühr
Für die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) ist diese Entscheidung jedoch mit vielen Nachteilen verbunden. Schließlich verlieren sie einen großen Teil ihrer Einnahmen, wenn die Praxisgebühr abgeschafft wird. Die Bundesregierung plant, die GKV ab dem Jahr 2013 zusätzlich zu unterstützen, um den Wegfall der unliebsamen Gebühr zu kompensieren.
Viele Versicherungsexperten halten das jedoch für die falsche Maßnahme. Sie fordern einen Zusatzbeitrag, um die GKV zu entlasten.
Versicherungsexperten kritisieren Abschaffung der Praxisgebühr
Die Abschaffung der Gebühr wird von sehr vielen Versicherungsexperten scharf kritisiert. Viele Experten sind der Meinung, dass es besser gewesen wäre, die unbeliebte Gebühr zu verändern bzw. anzupassen. Die Krankenkassen müssen nun die hohen Verluste auffangen und das wird langfristig nur funktionieren, wenn die Versicherten einen Zusatzbeitrag zahlen.
Versicherungsexperten haben errechnet, dass schon im Jahr 2040 der monatliche Zusatzbeitrag bei ca. 100,- € liegen wird. Mit dem Zusatzbeitrag müssen auch die Kosten der GKV gedeckt werden, die bis zu diesem Zeitpunkt stark ansteigen werden. Experten gehen davon aus, dass die Kosten der GKV bis zum Jahr 2060 um 85 % steigen werden. Die Einnahmen steigen bis dahin jedoch lediglich um 35 %. Am Ende werden die Versicherten also für die Lücke aufkommen müssen.
Im Jahr 2010 hatten einige GKV bereits einen geringen Zusatzbeitrag eingeführt. Die Folge war, dass viele Versicherte die GKV gewechselt haben. Ein Zusatzbeitrag wird sich jedoch nachhaltig nicht umgehen lassen. Er wird unter den Krankenkassen für zusätzlichen Wettbewerb sorgen und die Defizite auffangen.