Kaum kündigt sich das ein Kind an, steht auch schon die Frage nach der Elternzeit im Raum. Welcher Partner soll wie lange zu Hause bleiben? Wer soll seine Arbeitszeit reduzieren? Können beide Elternteile eine Auszeit nehmen? Wie wirkt sich das auf das Einkommen aus? Was ist das Elterngeld, und welchen Anspruch haben die frischgebackenen Eltern? Und was hat es mit dem Elterngeld Plus auf sich? Solche Fragen gilt es zu klären, um damit die finanziellen Umstände frühzeitig zu beleuchten. Unser Elterngeldrechner schafft Klarheit und hilft, das voraussichtliche Einkommen zu ermitteln, wenn man die Arbeitszeit reduziert.
Diese Vorgaben sind im Elterngeld-Rechner berücksichtigt
Das Elterngeld ist nach Definition des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine Leistung für alle Eltern, wenn diese ihr Kind in den ersten 14 Lebensmonaten nicht in eine Kindertagesstätte oder eine andere staatliche Betreuung geben, sondern wenn sie es selbst betreuen wollen und deshalb nicht voll erwerbstätig sein wollen. Einen Anspruch auf Elterngeld haben alle Eltern, die vor der Geburt des Nachwuchses gearbeitet haben. Dazu zählen also Arbeitnehmer, Beamte und Selbständige. Einkommensunabhängig wird ein Mindestbeitrag gezahlt, wenn Eltern nicht über 30 Stunden in der Woche arbeiten und ihr Kind selbst betreuen. Diese Vorschrift gilt für Hausfrauen, Arbeitslose und Studentinnen. Wer aber bis zum Beginn des gesetzlichen Mutterschutzes berufstätig war, hat einen Anspruch auf Elterngeld, und dieser richtet sich nach dem letzten Einkommen. Ein Elterngeld-Rechner hilft dabei, die Höhe des Anspruchs zu berechnen.
Wichtig zu wissen ist, dass das Elterngeld kein Ersatz für das vollständige Einkommen ist. Im Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz ist geregelt, dass rund 65 Prozent des Nettoeinkommens maximal als Elterngeld gezahlt werden. Mit unserem Elterngeld-Rechner ermitteln Sie, wie hoch Ihr Anspruch auf Elterngeld ist. Der Rechner berücksichtigt auch das neue Elterngeld Plus.
Elterngeld Plus wurde für Eltern entwickelt, die Teilzeit arbeiten und Elterngeld bis zu 28 Monate lang erhalten wollen. Es greift seit dem 01. Juli 2015. Durch das Elterngeld können Eltern bis zu 30 Stunden in der Woche arbeiten und erhalten doppelt so lange Elterngeld wie bisher. Ein früher beruflicher Wiedereinstieg in den Beruf könnte sich damit rentieren. Sofern sich beide Elternteile die Betreuung des Nachwuchses aufteilen und gemeinsam mindestens vier Monate lang 25 bis 30 Stunden pro Woche arbeiten, bekommen sie für weitere vier Monate lang Elterngeld. So möchte der Gesetzgeber die gleichberechtigte Aufteilung der Kinderbetreuung auf beide Partner fördern. Ganz nebenbei reguliert das Elterngeld Plus auch die Elternzeit. Bis zum dritten Geburtstag des Kindes können die Eltern eine Auszeit von ihrer Tätigkeit nehmen, ohne dafür einen Gehaltsanspruch zu haben. Zwischen dem dritten und dem achten Geburtstag des Kindes können bis zu 24 Monate Elternzeit genommen werden. Für Mehrlingsgeburten wird eine zusätzliche Bonuszahlung über 300 Euro gewährt.
Komplexe Vorgaben, einfache Berechnung
Die Voraussetzungen und Berechnungen für das Elterngeld sind auf den ersten Blick recht umfassend. Unser Elterngeldrechner hilft dabei, mit wenig Aufwand schnell einen Überblick zu gewinnen, wie hoch das Elterngeld voraussichtlich sein wird. Dazu sind nur einige persönliche Eingaben erforderlich.
Zunächst wird das monatliche Nettoeinkommen angegeben. Danach ist eine Eingabe erforderlich, ob Sie nach der Geburt in Teilzeit weiterarbeiten wollen oder nicht. Auch eine Aussage zu Mehrlingsgeburten müssen Sie machen. Handelt es sich um ein Einzelkind, ist dies natürlich auch im Rechner einzutragen, bei einer Mehrlingsgeburt wird der Bonus eingerechnet. Und schließlich müssen Sie angeben, ob Sie bereits ein Kind unter drei Jahren oder zwei Kinder unter sechs Jahren haben. Mit diesen Daten berechnet der Elterngeld-Rechner Ihren maximalen Anspruch auf Elterngeld. Berücksichtigt wird dabei der Zuschlag für Mehrlingsgeburten. Eingerechnet wird aber auch der Geschwisterbonus. Aus diesem Grund ist es nötig, dass Sie hier die korrekten und vollständigen Daten angeben. Anderenfalls könnte es sein, dass Sie finanzielle Einbußen erleiden, die Sie mit einer korrekten Angabe gut vermeiden könnten.
So wichtig ist Ihre zukünftige Arbeitszeit
Schon auf den ersten Blick ist die Bedeutung der zukünftigen Arbeitszeit wichtig. Arbeiten Sie nach der Geburt nämlich nicht weiter, liegt Ihr Elterngeld monatlich bei etwa 65 Prozent des Nettoeinkommens. Nutzen Sie aber die maximal mögliche Arbeitszeit pro Woche und arbeiten Sie nach der Geburt höchstens 30 Stunden wöchentlich, fällt Ihr Elterngeld deutlich geringer aus. Das monatliche Nettoeinkommen ist dann zwar deutlich höher als bei einem Verzicht auf eine Teilzeittätigkeit. Ihr Elterngeld ist aber erheblich geringer, Sie verzichten somit auf einen großen Anteil Elterngeld, der Ihnen nach dem Gesetz zusteht.
Ein Beispiel mag das verdeutlichen. Verdienen Sie vor der Geburt pro Monat 3.350 Euro netto, beträgt Ihr maximales Elterngeld ohne Geschwisterbonus bei der Geburt eines Einzelkindes 1.800 Euro im Monat. Arbeiten Sie 30 maximal zulässige Zeit von 30 Stunden pro Woche und beträgt Ihr Nettoeinkommen rund 2.780 Euro im Monat, macht Ihr Elterngeld nur rund 370 Euro aus. Ihr monatliches Gesamteinkommen ist bei einer Teilzeittätigkeit mit insgesamt 3.150 Euro im Vergleich zu 1.800 Euro ohne Berufstätigkeit natürlich sehr attraktiv. Trotzdem erhalten Sie als Teilzeitbeschäftigte nur 370 Euro Elterngeld im Monat, während Sie ohne Berufstätigkeit 1.800 Euro im Monat erhalten. Ihre geplante Arbeitszeit nach dem gesetzlichen Mutterschutz ist also für Ihr zukünftiges Nettoeinkommen von großer Bedeutung.
So nutzen Sie den Elterngeld-Rechner
Der Elterngeld-Rechner hilft Ihnen, alle Varianten für den geplanten Mutterschutz zu prüfen. Sie können so mit einem recht überschaubaren Aufwand ermitteln, welche Alternative aus finanziellen Gründen optimal für Sie geeignet ist. Auch gewinnen Sie sehr schnell Klarheit, wie Ihr Einkommen in Zukunft aussehen wird und mit welchen finanziellen Einbußen Sie pro Monat rechnen müssen. Der Elterngeld-Rechner bietet damit wichtige Anhaltspunkte, Ihre Familien- und Finanzplanung für die spannende Zeit nach der Geburt zu erstellen. Vor allem aber bringt er die komplexen Regelungen zur Berechnung des Elterngeldes in einer einzigen Formel übersichtlich auf den Punkt und gibt damit auch dem Einsteiger die Möglichkeit, alle Alternativen schnell und effektiv zu beleuchten. So erhalten Sie schon bald Klarheit, wie Ihre finanzielle Planung in Zukunft aussehen kann und wie Sie den Wiedereinstieg in den Beruf vorbereiten sollten. Vor allem aber hilft er Ihnen bei der Entscheidung, ob es sich aus finanziellen Gründen lohnt, in den ersten Monaten nach der Geburt arbeiten zu gehen und die Entwicklung Ihres kleinen Lieblings vielleicht nur eingeschränkt verfolgen zu können.