Im ersten Halbjahr dieses Jahres 2014 hat die deutsche Sozialversicherung, die sich aus Renten-, Kranken-, Pflegeversicherung sowie der Arbeitslosenversicherung der Bundesagentur für Arbeit (ehemals: Arbeitsamt) zusammensetzt, ein Minus von 2,4 Milliarden Euro eingefahren.
Das dicke Minus überkompensiert das große Plus, das die deutsche Rentenkasse bisher verzeichnen konnte. Dennoch ist der Fehlbetrag kleiner als noch ein Jahr zuvor. Die Sozialversicherung konnte folglich im direkten Vergleich wirtschaftlich zulegen und mehr Gelder als im Jahr zuvor einfahren, obwohl dies noch immer keinen Aufstieg aus dem Minusbereich heraus bedeutete, so “Spiegel Online“.
Die kumulierten Ausgaben aller Sparten der deutschen Sozialversicherung im ersten halben Jahr 2014 ergeben noch immer einen Fehlbetrag von 2,4 Milliarden Euro, so das Statistische Bundesamt am Freitag. Die Einnahmen konnten die Ausgaben folglich nicht ausgleichen.
Fehlbetrag im Vergleich zu vergangenem Jahr gesunken
Obwohl ein noch immer hoher Fehlbetrag zu verzeichnen ist, ist das Defizit dennoch um 700 Millionen Euro geringer ausgefallen als im Jahr 2013.
Durch die gewohnheitsmäßig stark schwankenden Beträge im Jahresverlauf kann man jedoch noch nicht Bilanz für das Endjahresergebnis für das Jahr 2014 ziehen, das Zwischenergebnis kann nicht als Tendenz angesehen werden.
In den einzelnen Sparten sehr unterschiedliche Ergebnisse des Haushaltens
Betrachtet man die jeweiligen Sparten der deutschen Sozialversicherung individuell, zeichnet sich ein buntes Bild der Ausgaben und Einnahmen ab: Während die gesetzliche Rentenversicherung dank hoher Beitragseinnahmen aufgrund von steigender Beschäftigung und Lohnerhöhungen mit einen Überschuss von 1,6 Milliarden Euro aufwarten kann, erhöhte sich der Fehlbetrag der gesetzlichen Krankenversicherung gesamt um 2,9 Milliarden auf nun 3,9 Milliarden.
Die positive finanzielle Entwicklung der gesetzlichen Rentenversicherung konnte insgesamt aus einem Finanzloch von 1,4 Milliarden Euro im Jahr 2013 heraushelfen und zu einer positiven Zwischenbilanz beitragen.
Die Gründe für das wachsende Defizit der gesetzlichen Krankenversicherung seien „vor allem Prämienzahlungen der gesetzlichen Krankenkassen, freiwillige Leistungen sowie steigende Arzneimittelausgaben“, jedoch ist auch ein geschmälerter Zuschuss aus dem Gesundheitsfonds des Bundes mit verantwortlich.
Die für die Arbeitslosenversicherung verantwortlich zeichnende Bundesagentur für Arbeit – bis vor einigen Jahres unter dem Namen Arbeitsagentur geläufig – konnte aufgrund positiver Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt ihr Minus des Vorjahres um die Hälfte korrigieren.
Die soziale Pflegeversicherung fiel durch einen ausgeglichenen Haushalt für das Zwischenergebnis der deutschen Sozialversicherung nicht ins Gewicht.