Die DAK hat Fachkreise, Versicherte und Öffentlichkeit in den letzten Wochen nicht nur mit der Ankündigung der Fusion mit der BKK Axel Springer überrascht. Auch die Erklärung, in der ersten Jahreshälfte 2012 auf den Zusatzbeitrag verzichten zu wollen, sorgte für Verwunderung.
Fusion von DAK und BKK Axel Springer
Nachdem die DAK in diesem Jahr bereits die in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratene BKK Gesundheit im Wege der Fusion aufgenommen hat, kündigt sie die nächste Übernahme an: Zum 1. Januar 2012 soll die Fusion mit der BKK Axel Springer stattfinden. Bei dieser Krankenkasse handelt es sich um eine kleine, geschlossene Betriebskrankenkasse, bei der ca. 12.000 Personen versichert sind.
DAK plant, Zusatzbeitrag im nächsten Jahr abzuschaffen
Obwohl derzeit sowohl die DAK als auch die BKK Axel Springer von ihren Versicherten einen Zusatzbeitrag in Höhe von 8 Euro monatlich erheben, hat die DAK Spitze angekündigt, spätestens ab April 2012 vollständig auf Zusatzbeiträge verzichten zu wollen. Nicht nur das oberste Aufsichtsorgan der deutschen Krankenversicherungen, das Bundesversicherungsamt (BVA), sieht dieses Vorhaben kritisch; auch andere Krankenversicherungen haben Bedenken angemeldet. Die anderen Ersatzkassen befürchten, dass sie als Verband für finanzielle Deckungslücken haften müssen, die durch den Verzicht der DAK auf denZusatzbeitrag entstehen könnten.
Die Chefs von fünf Krankenkassen haben sich wegen dieser Befürchtungen schon in einem Brief an das BVA gewandt. Darauf hin meldete sich der DAK Vorsitzende Herbert Rebscher zu Wort und verkündete öffentlich, dass die Kritik der anderen Krankenkassen wohl nur darauf abziele einen starken Wettbewerber vom Markt fernzuhalten. Er hofft nämlich durch die Abschaffung des Zusatzbeitrages, dass die DAK auch wieder attraktiver für Versicherte wird, die besonders auf die Beitragshöhe achten. Rebscher unterstellt den Autoren des Briefes an das BVA sogar gezielte Rufschädigung.
Die Chancen der Krankenkasse auf Abschaffung des Zusatzbeitrags
Das BVA muss die Abschaffung der Erhebung des Zusatzbeitrages durch die DAK wie bei allen anderen Krankenkassen genehmigen. Aufgrund der oben ausgeführten Bedenken bleibt abzuwarten, ob sie dies tatsächlich erlauben wird.