Die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung werden im kommenden Jahr sinken. Wie Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen bekannt gab, werde es eine Senkung des entsprechenden Satzes von 19,9 % auf 19,6 % geben. Zeitgleich berichtete die frühere Familienministerin über weitere positive Entwicklungen: So werde man auch die sogenannte Nachhaltigkeitsrücklage der Rentenversicherung weiter aufstocken können. Zudem dürfen sich die Rentner Hoffnungen auf eine merkliche Steigerung ihrer Bezüge im kommenden Jahr machen.
Die Gründe für die Beitrags-Senkung: hohe Rücklagen
Die Finanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung erfolgt solidarisch: Die Jungen zahlen für die Alten. Ausgehend von diesem Konzept berechnet das Arbeitsministerium Jahr für Jahr den Finanzbedarf der Rentenversicherung. Der Beitragssatz jedes Rentners ist an diese Kalkulation gebunden. Allerdings darf das Ministerium mehr Geld einnehmen als es später an die Rentner wieder ausgibt. Diese Mittel werden dazu benutzt, eine Rücklage aufzubauen.
Ende 2010 lag diese Rücklage für die gesetzliche Rentenversicherung bei 1,1 Monatsausgaben. Nach Angaben der Arbeitsministerin könnte die Höhe der Rücklage noch im Jahr 2011 1,4 Monatsausgaben erreichen. Im Jahr 2012 würde sie eigentlich noch weiter steigen, doch gibt es eine gesetzliche Sperre: Hat das Arbeitsministerium 1,5 Monatsausgaben angespart, muss es eine Senkung des Beitragssatzes für die Rentenversicherung geben. Genau dies wird jetzt geschehen. Die Rücklage wird zu einem späteren Zeitpunkt dazu verwendet den Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung auch in Krisenzeiten stabil zu halten.
System der Rentenversicherung hat sich in Krise bewährt
Dieses System zur Finanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung, das auf der Rücklage fußt, hat sich schon mehrfach in Krisenzeiten bewährt. Zuletzt konnte der Beitragssatz im Krisenjahr 2009 stabil gehalten werden. Dass es nur zwei Jahre später zu einer Senkung der Beiträge kommen kann, ist dennoch eine faustdicke Überraschung. Denn eigentlich deutet die Demographie darauf hin, dass die Rentenfinanzierung künftig eher schwieriger werden wird. Wohl deshalb nannte die Ministerin bei der Senkung konkrete Zahlen, während sie keine Angaben darüber machen wollte, in welchem Umfang es zusätzlich auch eine Rentenerhöhung geben könnte.