Die Private Krankenversicherung (PKV) hat laut Angaben der Bundesregierung die Beiträge in einem sehr viel deutlicheren Ausmaß erhöht, als sie dies selbst angegeben hatte. Anstatt der vom PKV-Verband deklarierten 3,3 % betrug die durchschnittliche Beitragsanpassung zwischen 2000 und 2010 rund 5 % pro Jahr. Doch auch die Ausgaben sind im untersuchten Zeitraum für die PKV deutlich angestiegen. Jedoch konnte die PKV in diesem Jahrzehnt auch zahlreiche Mitglieder hinzugewinnen.
PKV: Jährliche Beitragsanpassungen
Wenn es darum geht, in welchem Ausmaß zwischen 2000 und 2010 die PKV-Beiträge erhöht wurden, gibt es sehr unterschiedliche Angaben. Die privaten Krankenkassen selbst sprechen davon, dass dieBeitragsanpassungen im genannten Zeitraum pro Jahr im Schnitt 3,3 % betrugen. DieBundesregierung hat nun in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linkspartei ganz andere Zahlen genannt und spricht von mehr als 5 %. Laut Bundesregierung wurden dabei im Jahr 2010 von der PKVdie Beiträge um 7,27 % erhöht, was den Höchstwert für diese Dekade darstellt.
Höhere Ausgaben und mehr Mitglieder
Doch der Bericht der Bundesregierung bot nicht nur Informationen über Beitragsanpassungen und erhöhte Beiträge, sondern zeigte auch auf, dass die Ausgaben für die PKV deutlich angestiegen sind. Zwischen 2000 und 2010 musste die PKV im Schnitt pro Jahr 4 % mehr aufwenden.
Es gab auch gute Nachrichten für die PKV: Sie konnte ihre Mitgliederzahl innerhalb dieser 10 Jahre um 1 % auf 8,98 Millionen Mitglieder erhöhen. PKV-Vertreter verwiesen darauf, dass es in diesem Zeitraum80.800 Nettozugänge in die PKV gegeben habe. Insbesondere die private Pflegezusatzversicherungerwies sich dabei als ein Anreiz, in eine private Krankenkasse zu wechseln.
Insgesamt gesehen stieg der Anteil von privat Versicherten in der deutschen Bevölkerung innerhalb der letzten 5 Jahre von 10,7 % auf 11,3 %. Zählt man zu den privat Versicherten noch die Zusatzversicherten hinzu, so gehören den privaten Krankenkassen im Moment 31 Millionen Menschen an.