Gegenwärtig schwimmt die gesetzlichen Krankenversicherung im Geld. Hohe Überschüsse entstehen systematisch dann, wenn die kalkulierten Beiträge höher ausfallen als die tatsächlichen Leistungen, die für die Versicherten und das Gesundheitssystem bereitgestellt werden. Diese Situation ist jetzt gegeben.
AOK will Leistungen erweitern
Aus der Politik gibt es zahlreiche Forderungen an die Gesetzliche Krankenversicherung, diese Überschüsse als Prämien an die Versicherten auszuzahlen. Doch die AOK, die gegenwärtig besonders gut aufgestellt ist, lehnt diese Vorschläge rundweg ab. Die AOK möchte stattdessen lieber die Leistungen für die Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung erhöhen.
Schließlich seien die Einnahmen der gesetzlichen Krankenversicherung kein Spielgeld der Politik. Es sei Aufgabe der AOK, die Einnahmen im Interesse der Versicherten der AOK zu verwalten, um langfristigen Kostensteigerungen entgegenzuwirken und zusätzliche Leistungen im Interesse der Mitglieder zu finanzieren.
Politiker fordern Ausschüttung der Beiträge an Versicherte
Gegner dieser Strategie findet sich im politischen Umfeld der gegenwärtigen Bundesregierung. Sowohl der Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP), wie auch viele Politiker der Regierungskoalition fordern die gesetzlichen Krankenversicherungen auf, ihre Kassen zu öffnen. Lieber sollten die gesetzlichen Krankenkassen demnach die Prämien an die Mitglieder verteilen, statt sich zusätzliche Leistungen auszudenken.
Falls die gesetzlichen Krankenkassen nicht spuren, dann könnte man diese notfalls mit einem Gesetz dazu zwingen, ihre Überschüsse zu reduzieren, beziehungsweise die Versicherten daran zu beteiligen.
Positive Wirtschaftslage ermöglichte enorme Gewinne und Überschüsse
Ein Grund für die Höhe der Überschüsse der gesetzlichen Krankenversicherung ist unter anderem die gegenwärtig sehr gute Konjunktur. Auch die Beschäftigtenzahl ist in Deutschland wider Erwarten deutlich gestiegen und viele Beschäftige bekommen mehr Geld ausgezahlt. Steigende Bruttolöhne sorgen für steigende Beitragseinnahmen bei der gesetzlichen Krankenversicherung und diese sammeln Überschüsse an.
Zwar sollen die gesetzlichen Krankenversicherungen nur 1,5 Monatsaussagen als Reserven zurückhalten, doch diese Daten sind im Einzelfall schwer zu prüfen, zumal die Überschüsse sowohl bei den einzelnen gesetzlichen Krankenversicherungen, als auch beim Gesundheitsfonds anfallen.