Nach Meinung der Ärztekammer bedroht die Abschaffung der privaten Krankenversicherung das deutsche Gesundheitswesen. Schon seit längerer Zeit werden in der Politik heftige Diskussionen um den Zustand und die Zukunftsfähigkeit der Krankenversicherung geführt. Die Einheitskasse und die Bürgerversicherung sind Termini, die im Rahmen dieser Diskussion immer wieder auftauchen. Ärzte in Deutschland sind darüber sehr besorgt, denn sie befürchten letztendlich eine Abschaffung der PKV. Viele Arztpraxen stünden dann vor der Schließung, denn ohne Privatpatienten und PKV ist eine wirtschaftliche Praxisführung kaum mehr möglich. Auch das Personal, beispielsweise Arzthelferinnen, wären betroffen und müssten mit ihrer Entlassung rechnen. Bei der Diskussion um die Zukunft des Gesundheitswesens handelt es sich um eine offensichtlich nicht enden wollende. Verbände, Wissenschaftler und Politiker entfachen ständig neue Diskussionen. Eine echte Reform oder ein echter Durchbruch konnte bislang aber nicht erzielt werden.
Ohne PKV stünden viele Arztpraxen vor dem Aus
Bündnisgrüne und Sozialdemokraten fordern insbesondere die Einführung einer sogenannten Bürgerversicherung. Es entstünde mit deren Einführung eine Einheitsversicherung, in die auch Selbstständige und Beamte einzahlen müssten. Im Zuge der Einführung einer Bürgerversicherung würde die Beitragsbemessungsgrenze angehoben, die finanzielle Basis der Krankenkassen würde durch die Einbeziehung sämtlicher Einkunftsarten gestärkt. Das hieße aber auch, dass die PKV in ihrer jetzigen Form nicht mehr weiter existieren könnte. Die Ärztekammer in Hessen und viele niedergelassenen Ärzte in der Bundesrepublik zweifeln sehr daran, dass eine Bürgerversicherung die Probleme im Gesundheitswesen nachhaltig lösen kann. Die PKV würden dazu übergehen, verstärkt Zusatztarife anzubieten.
Ärztekammer warnt : Abschaffung der PKV verschlechtert die Versorgung für Alle
Die Ärzte sind sich aber sicher, dass das Gesundheitswesen ohne die PKV kaum überlebensfähig sein wird. Ärzte sind in der Dienstleistungsgesellschaft nun einmal auf Selbstzahler aus der PKV angewiesen, um Geräte und Personal kostendeckend zu finanzieren. Die Ärztekammer spricht aber auch davon, dass eine gerechte Entlohnung für Ärzte nur über dieGebührenordnung für Ärzte möglich ist. Wenn die Einnahmen aus der PKV entfallen, würde sich in letzter Konsequenz auch die Versorgung für Kassenpatienten verschlechtern.Nachdem die schwarz-gelbe Koalition für Arbeitnehmer den Zugang zur PKV gelockert hat, setzen SPD und Grüne auf die Abschaffung der Zwei-Klassen-Medizin mit gleichzeitiger Installation einer Einheitsversicherung für alle Bürger.