Ärztekammer Berlin: Reformen für die PKV!

Der Präsident der Ärztekammer Berlin, Dr. Günther Jonitz, hat sich ganz klar für die Private Krankenversicherung ausgesprochen. Dennoch seien sowohl in der privaten als auch in dergesetzlichen Krankenversicherung einige Reformen nötig.

Keine Leistungseinschränkungen in der privaten Krankenversicherung

Da sich die private Krankenversicherung auf dem Markt bewährt habe, sei es fatal sie abzuschreiben oder gar durch eine Bürgerversicherung komplett zu ersetzen. Sowohl die gesetzliche als auch die private Krankenversicherung hätten ihre Daseinsberechtigung.

Jonitz ist der Meinung, dass Ärzte ausschließlich den Mitgliedern der privaten Krankenversicherung eine uneingeschränkte Versorgung zuteil werden lassen könnten. Wo die Gesetzliche Krankenversicherung mit immer mehr Leistungseinschränkungen dem Kostendruck entgegenzuwirken versucht, haben die Ärzte die Möglichkeit, Mitgliedern der privaten Krankenversicherung nicht nur die beschriebene uneingeschränkte Versorgung im Krankheitsfall zu gewährleisten. Vielmehr kann man in der privaten Krankenversicherung laut Jonitz darauf bauen, dass man eine Versorgung nach dem neuesten medizinischen Stand erhält.

Jonitz: Spielraum für Reformen!

Allerdings übt Jonitz auch Kritik am System der privaten Krankenversicherung. Wenn einNeuvertrag über einen Versicherungsmakler abgeschlossen wird, dann bekommt dieser Makler dafür eine Provision. Diese betrug bis dato 18 Monatsbeiträge. Der Gesetzgeber hat inzwischen darauf reagiert und die Zahlungen beschränkt, da nicht mehr das Wohl der Kunden im Fokus der Makler stand. Nunmehr werden maximal neun Monatsbeiträge als Provision ausgezahlt.

Zugleich riet der Ärztekammerpräsident Jonitz der Politik sich der hohen Kostensteigerung im Gesundheitswesen anzunehmen, die nicht nur ein Problem der gesetzlichen, sondern mittlerweile auch der privaten Krankenversicherung sei. Hier sei eindeutig eine engere Zusammenarbeit untereinander, aber auch mit den Ärzten gefragt.

Dabei solle ebenso die derzeit geltende Gebührenordnung für Ärzte ins Blickfeld geraten. Diese ist vor mehr als 20 Jahren geändert worden, was angesichts der Kostensteigerungen und des medizinischen Fortschritts einem Skandal gleichkommt. Sollte sich in dieser Hinsicht nichts tun, würde dies in Zukunft nur einen Mangel an Ärzten bewirken.