Letzte Woche haben wir uns damit beschäftigt, was festsitzender Zahnersatz ist. Weil damit aber die Erklärung, was man denn nun genau unter Zahnersatz versteht, nicht vollständig wäre, folgt diese Woche ein Artikel zum Thema „herausnehmbarer Zahnersatz“. Zum herausnehmbaren Zahnersatz zählen Teilprothesen, Totalprothesen und kombinierter Zahnersatz.
1. Teilprothesen
Von Teilprothesen gibt es ganz unterschiedliche Ausführungen und somit auch Einsatzbereiche. Zum Beispiel kann man eine Teilprothese als herausnehmbaren Zahnersatz aus einer Kunststoffbasis herstellen, die neben der Kunststoffplatte, die am Gaumen sitzt, auch noch die zu ersetzenden Zähne und natürlich noch Halte- bzw. Stützelemente enthält. Jedoch kann diese Art der Teilprothese nur als Übergangsprothese (Ihr Zahnarzt würde sagen: Interimsprothese) verwendet werden, da sie nämlich als Dauerlösung bei den verbliebenen Zähnen, dem Zahnfleisch und dem darunterliegenden Knochen Schaden anrichten kann. Dies kann z.B. zu Gewebs- oder Knochenschwund führen.
Daneben gibt es auch noch die Modellguss-Teilprothese als beliebte Form des herausnehmbaren Zahnersatzes. Hier dient ein Metallgerüst als Basis. Es wird mit den Halte- und Stützelementen in einem Guss hergestellt. Dadurch kann gewährleistet werden, dass der Patient von einer hohen Passgenauigkeit und Stabilität der Modellguss-Teilprothese profitieren kann. Der Vorteil ist, dass eine Modellguss-Teilprothese immer so angefertigt wird, dass zwischen den Zähnen und der Prothese Abstände von einigen Millimetern bestehen. Damit wird verhindert, dass sich „Schmutzecken“ (und somit auch Parodontose) bilden. Auf diese Weise wird die Gesundheit der natürlichen Zähne nicht gefährdet. Der Vorteil einer Modellguss-Teilprothese ist, dass sie auf alle Fälle länger als die einfache Kunststoff-Teilprothese haltbar ist. Außerdem kann sie aufgrund der hohen Passgenauigkeit und Abstützung bedenkenlos als Dauer-Zahnersatz eingesetzt werden.
2. Totalprothesen
Eine Totalprothese kommt dann zum Einsatz, wenn im Ober- oder Unterkiefer alle Zähne fehlen. Hierbei gibt es jedoch zwischen Oberkiefer- und Unterkiefer-Totalprothese Unterschiede im Halt: Während eine Totalprothese im Oberkiefer meistens gut hält, kann es dagegen im Unterkiefer häufig dazu kommen, dass sie eher schlecht hält. Letzteres liegt an der viel kleineren Auflagefläche der Totalprothese: Diese hat nämlich im Oberkiefer den gesamten Gaumen als Auflagefläche, sodass sie sich per Unterdruck daran festsaugt. Von diesem Effekt kann eine Totalprothese im Unterkiefer kaum profitieren. Hier kommt noch hinzu, dass sich eine Unterkiefer-Totalprothese aufgrund der extremen Beweglichkeit der Zunge lösen kann.
Als Alternative zu einer Totalprothese gibt es natürlich die Implantologie. Was sich besser eignet, sollte jeder Patient in Rücksprache mit seinem Zahnarzt entscheiden.
3. Kombinierter Zahnersatz
Ein kombinierter Zahnersatz ist die Kombination aus einem festsitzenden Teil und einem herausnehmbaren Teil. Der festsitzende Teil kann dabei zum Beispiel aus Kronen, dem Teil einer Brücke oder Stegen bestehen. Der festsitzende Teil bietet dabei dem herausnehmbaren Teil Halt. Letzterer ist nichts anderes als eine Modellguss-Teilprothese.
Die Vorteile des kombinierten Zahnersatzes liegen auf der Hand: Es besteht guter Halt an der Restbezahnung oder den Implantaten, da der Zahnersatz sehr gut abgestützt wird. Außerdem werden die natürlichen Zähne, die einen Beitrag zur Befestigung des Zahnersatzes leisten, vor Karies geschützt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit kombinierten Zahnersatz zu erweitern oder zu reparieren.