Die Riester-Rente gilt – trotz mancher Kritik – als Erfolgsmodell schlechthin für die private Altersvorsorge, was den staatlichen Zulagen geschuldet ist. Ein besseres Modell als die Riester-Rente kann es für normal verdienende Arbeitnehmer als Ergänzung der staatlichen Altersrente kaum geben.
Insgesamt 45 Milliarden Euro wurden im vergangenen Jahrzehnt in die Riester-Rente eingezahlt, die staatlichen Zulagen nutzen auch Geringverdiener für die private Altersvorsorge.
Ergänzung der staatlichen Altersrente unverzichtbar
Die staatliche Altersrente wird den heute etwa 50-jährigen und allen jüngeren Jahrgängen nicht mehr genügen. Das liegt auch am Modell der umlagefinanzierten Rentenversicherung, deren Renditen daher mager bleiben.
Der Ökonom Adrian Ottnad vom angesehenen Institut für Wirtschaft und Gesellschaft (IWG) hat vorgerechnet, dass die Gelder, die in die staatliche Altersrente fließen, am Kapitalmarkt weitaus besser angelegt wären. Das bedingt aufgrund des demografischen Wandels schon mittelfristig eine zwangsläufige Kürzung der staatlichen Altersrente, denn immer weniger Beitragszahler müssen die Kosten für immer mehr Rentner aufbringen – was schlicht ein gleichbleibendes Rentenniveau unmöglich macht.
Die private Altersvorsorge ist als Ergänzung daher unverzichtbar. Hier bleibt die Riester-Rente der Renner für alle gesetzlich Rentenversicherten. Mitte 2012 gibt es 15,5 Millionen Riester-Verträge, allein 2011 schlossen 971.000 Personen eine Police ab. Diese Zahlen stammen aus dem Bundesarbeitsministerium, die Zentrale Zulagenstelle ergänzt sie um die Berechnung der Einzahlungen – 45 Milliarden Euro – und der staatlichen Zulagen, immerhin 13,2 Milliarden Euro von allen Einzahlungen.
Mit der privaten Altersvorsorge sollen die Bürger künftig ihren Lebensabend zu einem Großteil mitfinanzieren.
Staatliche Zulagen nicht versäumen
Die staatlichen Zulagen für die private Altersvorsorge per Riester-Rente fließen freilich nur, wenn der jährliche Sockelbetrag von 60,- € gezahlt wird, was nicht alle Riester-Sparer leisten. Für die vollen Zulagen müssen jährlich mindestens 4 % des Jahreseinkommens zur Riester-Rente gezahlt werden, maximal aber 2.100,- €. Teilweise wird auch schlicht versäumt, die Zulagen zu beantragen. Insgesamt ruhen derzeit daher 18,5 % aller Riester-Verträge. Diese Quote erscheint hoch, liegt aber unter der Ruhequote anderer Verträge der Versicherungswirtschaft.
Dennoch sollte niemand versäumen, staatliche Zulagen zur Riester-Rente in Anspruch zu nehmen. Geringverdiener und Frauen profitieren besonders von der Riester-Rente, was auch dem Kinderzuschlag geschuldet ist. Daher könnte das Modell der Zuschussrente erfolgreich werden, das Ursula von der Leyen plant. Diese Aufstockung einer Niedrigrente auf 850,- € monatlich soll nur gewährt werden, wenn die begünstigten Niedrigverdiener eine private Altersvorsorge, beispielsweise per Riester-Rente, abgeschlossen haben.