Nicht bei jeder privaten Krankenversicherung gibt es Beitragssteigerungen

Sie werden es in den Nachrichten bereits gehört haben. Viele Mitglieder privater Krankenversicherungen (PKV) müssen sich für 2012 auf massive Erhöhungen ihrer Beiträge gefasst machen. Medienberichten zufolge soll die Anhebung der Tarife in Extremfällen bis zu 60 % betragen. Nun haben Sprecher der PKV auf die Kritik und die in diesem Zusammenhang erhobenen Vorwürfe reagiert. Sie verweisen darauf, dass die Beiträge der Versicherten in einer Vielzahl von Fällen trotz erheblichen Kostendrucks stabil geblieben sind.

PKV-Tarife vielerorts stabil

Kritiker der PKV werden nicht müde auf die Einzelfälle zu verweisen, in denen eine zweistellige Erhöhung der Beiträge vorgenommen werden musste. Doch dabei gerät die Vielzahl der Fälle in Vergessenheit, in denen es Privatkassen gelungen ist, die Tarife stabil zu halten bzw. die Anpassungen unterhalb der durchschnittlichen Beitragserhöhungen vorzunehmen. Gar nicht zu reden von den Fällen, in denen die Tarife sogar gesenkt werden konnten – denn auch das hat es bei der PKV gegeben.

PKV seit 2009 in gesetzlicher Versicherungspflicht

Sie werden sich natürlich fragen, wie es bei der PKV trotzdem zu derart hohen Anpassungen einzelner Tarife kommen kann. Die Antwort liegt in den unterschiedlichen Annahmebedingungen der Privatkassen. Diese Annahmebedingungen basieren auf sogenannten Kennzahlen, die die Rentabilität des Unternehmens wiedergeben. 2009 wurde für die PKV eine gesetzliche Versicherungspflicht eingeführt. Diese besagt, dass private Kassen auch jenen Mitgliedern Leistungen gewähren müssen, die mit ihren Beitragszahlungen im Rückstand sind.

Annahmebedingungen entscheidend für Mitgliederzusammensetzung

Für die Unternehmen der PKV bedeutet dies, dass sie bei der Gewinnung von Neukunden umso sorgfältiger vorgehen müssen, um nicht irgendwann auf Beitragsforderungen und zusätzlichen Kosten für gewährte Leistungen sitzen zu bleiben. Wer jedoch in der Vergangenheit hauptsächlich auf Mitgliederzuwachs gesetzt und seine Annahmebedingungen möglicherweise nicht so streng gehandhabt hat, sieht sich nun eventuell mit Außenständen belastet, die auf die eigenen Mitglieder umgelegt werden müssen.

Eine wirtschaftlich erfolgreiche und verantwortungsbewusste PKV geht jedoch mit den Beiträgen ihrer Mitglieder sorgfältig um und sorgt bereits im Vorfeld mit ihren Annahmebedingungen dafür, dass die Zusammensetzung der bei ihr versicherten Mitglieder auch in Zukunft größtmögliche Beitragsstabilität gewährleistet.