Vor kurzem hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) mit seiner Kritik an der Riester-Rente für Unruhe gesorgt – und zwar nicht nur unter den Riester-Sparern. Gemeinsam mit der Friedrich-Ebert-Stiftung hatte das DIW eine Studie veröffentlicht, aus der sich ergab, dass sich die Riester-Rente aufgrund ihrer niedrigen Renditen für die meisten Verbraucher nicht lohne. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat die Riester-Rente nun gegen diese Kritik verteidigt und eigene Berechnungen veröffentlicht, die die Vorteile der Riester-Rente belegen sollen.
GDV Argumente für die Riester-Rente
Anders als das DIW ging der GDV bei seinen Musterbeispielen von einer längeren Lebenserwartung der Riester-Sparer aus und legte zudem eine höhere Rendite als die in den Riester-Verträgen garantierte Mindestrendite zugrunde. Bei der durchschnittlichen Lebenserwartung hat der GDV bewusst höhere Werte angesetzt als das DIW, welches sich an den vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Daten orientierte. Der GDV begründete sein Vorgehen damit, dass Menschen mit ernsten Vorerkrankungen eher keine Riester-Rente abschließen würden und die Lebenserwartung zudem ständig ansteige. Für die Berechnung der aus einer Riester-Rente zu erwartenden Rendite zog der GDV bei seinen Prognoserechnungen nicht nur den vertraglichen Garantiezins heran, sondern auch die zusätzlichen Erträge, die von den Anbietern erfahrungsgemäß erwirtschaftet und in Form von Überschussbeteiligungen an die Riester-Sparer ausbezahlt würden.
So kam der GDV zu dem Ergebnis, dass sich das Riester-Sparen, anders als vom DIW behauptet, doch lohne und den Verbrauchern zur Altersvorsorge uneingeschränkt empfohlen werden könne. Insbesondere die Sicherheit durch die staatlichen Garantien und die Förderung in Form von Zulagen mache die Riester-Rente für breite Bevölkerungsschichten sehr attraktiv.
GDV Kritik am DIW
Der GDV übte darüber hinaus scharfe Kritik am DIW und warf diesem vor, aus politischen Motiven Kritik zu üben. Allerdings blieb der GDV nähere Angaben schuldig, welcher Art diese politischen Gründe seien. So stellte dann auch Kornelia Hagen als DIW-Fachfrau für Verbraucherpolitik fest, dass die unterschiedliche Bewertung der Riester-Rente vor allem auf die Abweichung bei der Einschätzung der Lebenserwartung zurück zu führen sei.