Altersvorsorge: Versorgungslücke in Ostdeutschland

Die Ostdeutschen investieren zu wenig in ihre private Altersvorsorge. Aufgrund des sinkenden Rentenniveaus wird auf diese Weise eine große Versorgungslücke im Alter entstehen.

Rentner auf einer Bank

Rentnern in Ostdeutschland droht eine erhebliche Versorgungslücke.

In Ostdeutschland spielt die private Altersvorsorge eine wesentlich unbedeutendere Rolle als im Westen. Dieses mangelnde Interesse an einer Investition in die private Altersvorsorge sorgt dafür, dass trotz einer höheren Rente als in den alten Bundesländern vielen Menschen in Ostdeutschland im Alter eine Versorgungslücke droht.

Umfrage über die Altersvorsorge der Deutschen

In einer von der Postbank in Auftrag gegebenen Umfrage des Allensbach-Instituts wurde danach gefragt, wie die Deutschen ihre Altersvorsorge planen und einschätzen. Die Umfrage zeigt einen teilweise sehr deutlichen Unterschied zwischen Ostdeutschland und den alten Bundesländern, wenn es um die Einstellung bezüglich der privaten Altersvorsorge geht. So planen beinahe zwei Drittel der Umfrageteilnehmer (62 %) aus Ostdeutschland nicht, mehr Geld in ihre private Altersvorsorge zu investieren. Bei den Umfrageteilnehmern aus den alten Bundesländern waren es nur 55 %, die ebenfalls diese Ansicht vertraten.

Auch wenn es um den Stellenwert einer sicheren Altersvorsorge geht, zeigen sich große Unterschiede auf. Während nur für 32 % der Befragten aus Ostdeutschland eine sichere Altersvorsorge eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielt, stimmten in den alten Bundesländern immerhin 45 % dieser Aussage zu.

Angst vor einer Versorgungslücke im Osten

Die Umfrageergebnisse spiegeln sich auch in einer anderen Statistik wieder, welche die Allensbach-Umfrage hervorbrachte. Denn während Westdeutsche pro Monat im Schnitt 206,- € in ihre private Altersvorsorge investierten, betrug dieser Wert bei ostdeutschen Arbeitnehmern nur 117,- €. Dabei haben sich in Ostdeutschland mehr Arbeitnehmer (76 %) über eine private Altersvorsorge informiert als im Westen (66 %).

Diese Zahlen lösen Sorge bei der Postbank aus, die vor einer Versorgungslücke in den neuen Bundesländern warnt. Denn trotz einer im Jahr 2012 um 3 % steigenden Rente und einer Rente mit der Durchschnittshöhe von 850,- € droht vielen Ostdeutschen eine Versorgungslücke im Alter. Nur zum Vergleich: In den alten Bundesländern ist die Rente nur um 2 % gestiegen und ist mit 713,- € deutlich niedriger als im Osten.