GKV: 1,5 Milliarden Euro Beitragsschulden durch Nichtzahler

Nichtzahler werden für die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) immer mehr zu einem Problem. Bereits über 1,5 Milliarden Euro an Beitragsschulden haben sich aufgrund der Nichtzahler angehäuft und ein Ende der Steigerung ist nicht in Sicht. Seit kurzem geht die GKV nun verstärkt gegen die betreffenden Nichtzahler vor und lässt die rückständigen Beiträge durch Zollämter eintreiben.

Viele Selbständige sind Nichtzahler

Nachdem sich viele aufgrund der Versicherungspflicht entweder in der GKV oder in einer privaten Krankenkasse versichern mussten, bleiben immer mehr Mitglieder ihren Krankenversicherungs-Beitrag schuldig. Häufig zählen Selbständige zu den Nichtzahlern, unter denen private und gesetzliche Krankenkassen gleichermaßen leiden. Das Problem gerade bei Selbständigen besteht darin, dass von Ihnen aufgrund der freiwilligen Mitgliedschaft Pauschalbeiträge gefordert werden. Viele konnten sich die Beiträge allerdings nicht leisten und blieben sie deshalb schuldig.

Verbraucherzentralen, einige Politiker und der Deutsche Gewerkschaftsbund verlangen, dass auch für Selbständige die Beiträge zur Krankenkasse im Verhältnis zum Einkommen berechnet werden müssen, damit besonders die Kleinunternehmer ihre GKV-Beiträge auch tragen können. Andernfalls führt für viele Selbständige die Mitgliedschaft in der GKV in die Insolvenz und der Zweck der 2007 eingeführten Versicherungspflicht wäre endgültig verfehlt.

Hauptzollämter sollen ausstehende GKV-Beiträge eintreiben

Die GKV versucht in der Zwischenzeit, die offenen Forderungen der Nichtzahler einzutreiben und ein weiteres Anwachsen der Außenstände zu verhindern. Bringen die Mahnungen die Krankenkasse nicht weiter, wird in letzter Konsequenz das Hauptzollamt zum säumigen Nichtzahler geschickt, um als Vollstreckungsstelle direkt das Geld einzutreiben. Erfolgreich ist so ein Versuch bei einem verarmten Nichtzahler eher selten. Wenn kein Geld mehr da ist, bleibt auch für die GKV nichts mehr einzutreiben.