Bei den AOKs steht eine weitere Fusion an: Zum 1. März 2012 wird die AOK Rheinland-Pfalz mit derjenigen des Saarlandes zu einer neuen gesetzlichen Krankenkasse zusammenwachsen. Es sollte noch eine dritte Kasse hinzukommen: die IKK Südwest; diese Pläne waren jedoch gescheitert.
AOK-Fusion unter Dach und Fach
Die Verwaltungsräte beider gesetzlichen Krankenkassen stimmten im Dezember der geplanten Fusion zu. Nun fehlt nur noch die Bestätigung durch die Aufsichtsbehörden beider Bundesländer. Die neu gebildete AOK wird ihren Sitz in Eisenberg haben, am gegenwärtigen Standort der AOK Rheinland-Pfalz. Rund 800.000 Mitglieder und 1,2 Millionen Versicherte werden von der zukünftigen gesetzlichen Krankenkasse für das Saarland und Rheinland-Pfalz durch etwa 3.300 Mitarbeiter betreut. Chef der neuen Krankenkasse wird Walter Bockemühl, derzeit Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland-Pfalz.
Es könnte noch weitere Zusammenschlüsse von AOKs geben. Das haben die Verwaltungsräte von beiden gesetzlichen Krankenkassen jedenfalls angekündigt. Dazu wird ein Fusionsausschuss gegründet, der künftige Zusammenschlüsse untersuchen wird. An der Zahl der Mitarbeiter wollen die Kassenmanager nicht rütteln. Ein Arbeitsplatzabbau von mehr als 50 Stellen wäre auch durch die Aufsichtsbehörden und Ministerien genehmigungspflichtig.
Gesetzliche Krankenkassen: weitere Fusionen erwartet
Während bei den beiden Krankenkassen Einigkeit darüber herrscht, dass der Zusammenschluss den Versicherten zu Gute kommen werde, erwarten Experten noch weitere Kassenfusionen in 2012. Besonders für kleinere Krankenkassen ist dies das Mittel der Wahl, um finanziellen Schwierigkeiten zu entgehen. Denn trotz der Milliardenüberschüsse, die sich Ende 2011 im Gesundheitsfonds angehäuft haben, geht es einigen der gesetzlichen Versicherer nach wie vor schlecht.
Zusatzbeiträge möchte jedoch niemand mehr erheben. Also bleibt für schwache Krankenkassen nur der Schutz unter dem Schirm einer größeren Schwester aus der Branche. Und das ist von der Politik auch so gewollt. Schon mit der Verabschiedung der Gesundheitsreform des Jahres 2011 bestand die Intention, die unübersehbare Landschaft gesetzlicher Krankenkassen in Deutschland zu verschlanken, unter anderem durch mehr Wettbewerb und auch Fusionen.