Wieder einmal mehr sorgt ein unbeliebtes Thema für neuen Zündstoff: die Praxisgebühr für Kassenpatienten. Geht es nach dem Willen der Kassenärzte sollen Patienten in Zukunft 5,- € Euro pro Arztbesuch bezahlen. Die bisherige Praxis mit einer Zuzahlung von 10,- € pro Quartal soll demnach abgeschafft werden.
5,- € als Eigenbeteiligung der Patienten
Die Praxisgebühr war ursprünglich deshalb eingeführt worden, damit die Patienten nicht mehr so häufig zum Arzt gehen. Doch dieser Fall ist nicht eingetreten. Stattdessen hat die Praxisgebühr den Arztpraxen nur mehr Bürokratie eingebracht. Der Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands (Virchow-Bund) fordert ein Überdenken des bisherigen Usus und eventuell die Einführung einer sozialverträglichen Eigenbeteiligung in Höhe von 5,- € pro Arztbesuch. Vonseiten des Bundesgesundheitsministeriums hieß es, dass eine Reform der Praxisgebühr in der Koalition noch kein Thema sei.
Kritik an Forderungen zur Praxisgebühr
Der Deutsche Hausärzteverband hat sich jedoch gegen eine Änderung der Praxisgebühr ausgesprochen. Die Benachteiligten wären in einem solchen Fall alte Menschen und chronisch Kranke, die ohnehin öfter zum Arzt gehen müssten. Auch der Chef der Barmer Ersatzkasse sprach sich gegen eine Änderung der Praxisgebühr aus. Vielmehr sollte man die ärztliche Vergütung auf den Prüfstand stellen. Eine Sprecherin der Grünen-Fraktion warnte vor einer Einführung der Praxisgebühr je Arztbesuch. In einer Verlautbarung hieß es, dass Patienten mit weniger Einkommen sich keine 5,- € pro Arztbesuch leisten könnten und deshalb nicht mehr zum Arzt gehen würden.
Die Rufe nach Änderungen der Praxisgebühr sind jedoch nicht neu. Bereits im letzten Jahr wurde vom Arbeitgeberverband gefordert in Zukunft 5,- € je Arztbesuch von den Patienten zu verlangen.