Dynamisierung der Riester-Rente in Aussicht

Die Riester-Rente soll an die Wirtschaftslage angepasst werden. Die Förderung und der vorgeschriebene Beitragssatz sollen jeweils erhöht werden.

Fünf Bäume, die in einer Reihe stehen und immer größer werden

Die Riester-Rente wurde das letzte Mal im Jahr 2008 angepasst. Aus diesem Grund ist eine abermalige Erhöhung der Förderung und der Beitragssätze längst überfällig.

Die Regierungskoalition bereitet gegenwärtig einige Nachbesserungen bei der Riester-Rente vor. Dabei stellt die geplante Dynamisierung der Förderung einen der wichtigsten Punkte dar.

Anpassung der Riester-Rente an die wirtschaftliche Entwicklung

Bereits seit längerem fordert der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. eine Dynamisierung der Riester-Rente. Denn nur so kann gewährleistet werden, dass die Riester-Rente trotz allgemeiner Preissteigerung ein Niveau erreichen kann, das ausreichende Bezüge im Alter ermöglicht. Schließlich ist die Höhe der staatlichen Förderung seit der Einführung der Riester-Rente vor rund zehn Jahren nicht angepasst worden.

Diesen Vorschlag greift nun die Koalition auf und wird aller Voraussicht nach ein Gesetz vorbereiten, das die Anpassung der Pflichtbeiträge und der staatlichen Zulagen an die Inflation regelt. Auch die SPD sprach sich explizit für eine derartige Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Riester-Rente aus.

Weiterer Änderungsbedarf bei der Riester-Rente

Politiker und Fachleute halten jedoch die fällige Dynamisierung längst nicht für den einzigen berechtigten Kritikpunkt an der Riester-Rente, welcher durch Nachbesserungen behoben werden sollte: Genauso wie die mangelnde Dynamisierung werden die oftmals zu hohen Vermittlungsprovisionen der Versicherungsvertreter und die fehlende Transparenz hinsichtlich von Kosten und Gebühren bemängelt. Eng mit dem letzten Kritikpunkt hängt die unbefriedigende Rendite zusammen, die viele Riester-Verträge abwerfen.

Noch gravierender dürfte für die Betroffenen allerdings sein, dass die Leistungen aus der Riester-Rente auf eventuell geleistete Zahlungen im Rahmen der Grundsicherung angerechnet werden. Dies hat im Ergebnis zur Folge, dass Geringverdiener, die im Alter auf die Grundsicherung angewiesen sind, oftmals über Jahrzehnte in ihren Riester-Vertrag eingezahlt haben, ohne im Alter davon zu profitieren. Wenn diese Tatsache in der Öffentlichkeit in großem Umfang bekannt werden sollte, werden Menschen mit kleinen Einkommen kaum mehr bereit sein, einen Riester-Vertrag abzuschließen. Deswegen wird hier auch von Experten dringender Bedarf für eine Nachbesserung gesehen.

Manche Kritiker bemängeln auch, dass es nach wie vor keine Verpflichtung für Arbeitnehmer gibt, einen Riester-Vertrag abzuschließen, und fordern hier eine Nachbesserung. Vor dem Hintergrund des sinkenden Niveaus der gesetzlichen Rente kann dies sonst für viele Menschen auf direktem Wege in die Altersarmut führen.