Finanztest hat die unterschiedlichen Policen zur Hausratversicherung unter die Lupe genommen. Die Preisunterschiede fielen dabei enorm aus.
Eine Hausratversicherung kann nach Untersuchungen der Stiftung Finanztest relativ günstig oder enorm teuer abgeschlossen werden. Die Preisunterschiede liegen prozentual höher als bei den Kfz-Versicherungen. Bedeutsam ist das „Schlummern“ der Hausratversicherung: Wurde sie einmal abgeschlossen, kümmern sich die Verbraucher nicht mehr darum und versäumen den Vergleich. Finanztest rät zur regelmäßigen Überprüfung.
Einsparpotenzial bei der Hausratversicherung
Das Opfer von Wohnungsbrand oder Raub zu werden zählt zu den häufigsten Risiken von Mietern und Immobilienbesitzern. Gegen die finanziellen Verluste hilft der Schutz durch eine Hausratversicherung, doch diese kann selbst zum finanziellen Fiasko werden. Denn die Prämienunterschiede fallen nach der gründlichen Recherche der Stiftung Finanztest enorm hoch aus – und das ohne jeden Grund. Je nach Anbieter können Versicherungsnehmer für ihre Hausratversicherung bis zum Sechsfachen gegenüber einem günstigsten Angebot zahlen. Es kann jedoch niemand auf die Absicherung verzichten: Die Zahl der Brände und Einbrüche in Wohnungen erreicht alljährlich sechsstellige Größenordnungen. Auch Wasserschäden und Fahrraddiebstähle werden oft reguliert, gefolgt von kleineren Schäden, die fahrlässig verursacht wurden.
In der Regel schließt jede Person oder Familie nach Gründung des eigenen Hausstandes eine Hausratversicherung ab, nicht immer jedoch sehr günstig. Da sich das Inventar entwickelt und auch der Versicherungsmarkt in Bewegung ist, rät Finanztest zur Überprüfung der Police. Doch genau daran scheitert es zumeist.
„Schlummernde“ Hausratversicherung
Ob ein Preis-Leistungs-Verhältnis günstig ausfällt, wird bei der Hausratversicherung bestenfalls beim Erstabschluss bedacht. Lebensumstände ändern sich jedoch. Die Versicherung, auch wenn sie noch so günstig erscheint, muss mitwachsen. Dabei kann bei einer Erweiterung oder Verkleinerung des Inventars – nach Heirat oder Scheidung, beim Auszug von Kindern – eine neue Hausratversicherung sehr viel günstiger sein als die vorangegangene.
Finanztest ermittelte Policen zwischen 41,- € und 1.205,- € – wohlgemerkt für nahezu dieselben Leistungen! Dabei ist die Preisspanne darauf zurückzuführen, dass ländliche und städtische Wohnorte nach unterschiedlichem Einbruchsrisiko bewertet werden.
Des Weiteren lohnt sich ein Vergleich des Preis-Leistungs-Verhältnisses der Hausratversicherung: Sind Wertsachen in der Hausratversicherung eingeschlossen? Wie werden Fahrräder versichert, nur tagsüber oder rund um die Uhr? Hier machte Finanztest mehr oder weniger Willkür aus, denn jeder Versicherer nimmt eigene Einstufungen vor. Vor allem bei Wertsachen gab es ehrliche Unterschiede zwischen den einzelnen Versicherern: Die Spanne reicht von 20 % bis 40 % der Versicherungssumme.
Das Fazit der Tester: Der Vergleich lohnt sich wirklich – und er sollte regelmäßig vorgenommen werden.